Studie: Pensionssystem ist zu wenig nachhaltig

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Kurz vor Beginn der Verhandlungen über eine Regierungsbildung sorgt eine Studie über das Pensionssystem für Aufregung. Darin fordern Experten grundlegende Reformen. Die SPÖ zeigt sich darüber empört.

Wien. In den Verhandlungen über die Bildung einer neuen Regierung werden ÖVP-Chef Sebastian Kurz und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aller Voraussicht nach auch über die Finanzierung des Pensionssystems sprechen. Dazu hat die Unternehmensberatung Mercer am Montag eine brisante Studie veröffentlicht. Mercer ist mit 20.000 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern vertreten und berät Firmen unter anderem bei der Gestaltung der beruflichen Altersvorsorge. Für die Studie wurden die Altersvorsorgesysteme in 30 Ländern unter die Lupe genommen. Österreich schafft es dabei nur auf Platz 21.

Das beste System gibt es laut Mercer in Dänemark, gefolgt von den Niederlanden und Australien. Schlusslichter sind Argentinien, Japan und Indien. Auch die Nachbarländer Schweiz und Deutschland schneiden besser ab als Österreich. Die Schweiz liegt auf Platz acht und Deutschland auf Platz 13. Sogar Kolumbien, Chile, Polen, Malaysia und die USA kommen auf bessere Werte als Österreich. Mercer veröffentlicht jedes Jahr eine solche Studie. Mit einem Gesamtindexwert von 53,1 hat sich Österreich im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Punkte leicht verbessert. Österreich lag im Vorjahr auf Platz 18. Trotz der Verbesserung ist Österreich im Gesamtranking nicht aufgestiegen. Denn im Vorjahr haben die Mercer-Experten 27 Länder überprüft. Dabei schneiden alle drei neu hinzugekommenen Länder (Kolumbien, Neuseeland und Norwegen) besser ab als Österreich.

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