Viele Hoteliers suchten bisher vergeblich nach einem Koch für die Wintersaison. Dennoch gilt der Job nach wie vor nicht als Mangelberuf.
In Tirol sind bereits die Vorbereitungen für die Wintersaison sind im vollen Gange. Dabei kristallisiert sich in der Branche vor allem ein "großes Problem" heraus, wie Mario Greber, Fachgruppenobmann der Tiroler Hoteliers, gegenüber "ORF.at" erklärt: Rund 850 Köche fehlen. Er kritisiert, dass Koch nicht zu den Mangelberufen in Österreich zählt, was es schwierig macht, Nicht-EU-Bürger einzustellen. Greber übt im Gespräch auch Selbstkritik: So gebe es trotz des Personalmangels immer noch Betriebe, die ihre Mitarbeiter ausbeuten würden.
Sylvia Haselwanter, Chefin vom Hotel Seiler, sagt zu"ORF.at", sie gehöre nicht dazu. Der Stundenlohn sei so hoch, dass sich auch mancher Akademiker darüber freuen könne. Dennoch war sie mit ihrer Suche bisher erfolglos: Es hätten sich nur unqualifizierte Personen gemeldet – oder solche, die überhaupt kein Deutsch sprechen.
Deutsche bleiben aus
Dass es in Österreich zu wenig Köche gibt, wird schon länger diskutiert. So sagte AMS-Chef Johannes Kopf im Frühjahr gegenüber der „Presse“: „Wir haben einen klaren Kochmangel in Österreich“. Ein Grund dafür ist, dass aufgrund des Wirtschaftsaufschwungs in Deutschland die Norddeutschen in der Gastronomie ausbleiben und osteuropäische Arbeitskräfte die Lücke bisher nicht füllen konnten.
Die Wirtschaftskammer setzte sich bisher dennoch erfolglos für die Aufnahme in die Mangelberufsliste ein. Der Grund: Anders als in Tirol, Salzburg, Oberösterreich oder Vorarlberg wurde die erforderliche Quote überregional bisher nicht erfüllt. Köche oder Kellner aus Wien zieht es aber selten aufs Land.
(Red.)