Wenn die U-Bahn-Fahrer streiken

U-Bahn-Station in
U-Bahn-Station in Imago
  • Drucken

Hunderttausende Menschen pendeln täglich in die deutsche Finanzmetropole Frankfurt. Auf die U-Bahn müssen sie heute den ganzen Tag verzichten.

Wochenlang bereitete die Sperrung eines S-Bahn-Tunnels in Frankfurt über Ostern der Deutschen Bahn Kopfzerbrechen. Und dann das: Die Gewerkschaften Verdi und NahVG kündigten für den Mittwoch einen ganztägigen Warnstreik an: U-Bahnen und Straßenbahnen blieben in den Depots. Weil der Ausstand den Tag über dauern soll, rechneten die beiden Unternehmen TraffiQ und die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) erst für Donnerstag wieder mit einem planmäßigen Verkehr der städtischen Bahnen.

Auch beim städtischen Abfallentsorger FES wird Mittwoch gestreikt. Es wird kein Müll abgeholt und die Straßen werden nicht gereinigt.

"Streiken ist ein legitimes Mittel"

An eine solche Ausnahmesituation können sich auch langjährige Mitarbeiter der Deutschen Bahn nicht erinnern, schreibt die "Frankfurter Rundschau": "Wir wissen nicht, was uns erwartet", sagte Bahnsprecher Thomas Bischoff der Zeitung. Streiken sei jedenfalls ein legitimes Mittel.

In einer gemeinsamen Erklärung der Frankfurter Verkehrsunternehmen hieß es, "gerade das Bestreiken der U-Bahn als Rückgrat des städtischen Nahverkehrsnetzes und als Ersatzverkehr für die S-Bahn trifft viele Fahrgäste schmerzhaft". So würden im Nahverkehrsnetz große Lücken entstehen.

Große Chaos ausgeblieben

Das große Chaos blieb am Mittwochmorgen jedenfalls aus. Die Fahrgäste blieben relativ gelassen, berichten Lokalmedien. Viele Menschen waren trotz Regens zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs, die Busse waren überfüllt, auf den Straßen waren mehr Autos als sonst.

Mit Humor nimmt die "Frankfurter Neue Presse" den Streik. Sie interviewte den Ultraläufer und ehemaligen Börsianer Joe Kelbel zum Streik. Er empfiehlt natürlich zur Arbeit zu laufen: "Die Pendler müssen das positiv sehen. Nicht verbissen oder schlechtgelaunt an den Lauf rangehen, sondern die Chance darin erkennen." Endlich können man etwas von Frankfurt sehen: "Das ist die Einstellung, die ein Gewinner hat!"

>>> Bericht der "Frankfurter Rundschau"

(Red./Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.