Zahnärzte kosten Österreicher viel Geld

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Die Österreicher zahlen mehr als die Hälfte der zahnmedizinischen Leistungen aus eigener Tasche.

Vielen bliebe diese Besuch lieber erspart: der beim Zahnarzt. Tritt man ihn schließlich an, wird die Behandlung jedoch oft zu einer teuren Angelegenheit. Vor allem dann, wenn die Krankenkassen nicht einspringen. Demnach zahlen die Österreicher mehr als die Hälfte der zahnmedizinischen Leistungen aus eigener Tasche. Das geht aus einem Bericht des Rechnungshofes hervor.

Im Jahr 2014 wurden hierzulande in Summe 1,815 Milliarden Euro für zahnärztliche Leistungen ausgegeben. Nach einer Analyse der Einkommenssteuerdaten der Zahnärzte fand der Rechnungshof nun heraus: 926,1 Millionen Euro davon bezahlten die Österreicher privat. "Doch welche Leistungen diesen Honoraren zugrunde liegen, darüber gibt es keine Aufzeichnungen", schreibt der Rechnungshof in seinem Bericht. Etwas weniger als die Hälfte der Gesamtausgaben entfiel demnach auf die öffentlichen Hand.

Zuletzt hat der Hauptverband im Jahr 1956 festgelegt, welche zahnmedizinischen Leistungen von der Krankenkasse übernommen werden. 1972 und 1992 sei es dann zu geringfügigen Aktualisierungen gekommen. Neuere technische Änderungen blieben im Leistungskatalog aber unberücksichtigt. Zwar habe der Hauptverband 2005 ein neues Konzept für den Bereich Zahnmedizin vorgelegt, doch dieses landete wegen "unterschiedlicher Interessenslagen" offenbar wieder in der Schublade. 2013 setzten die Versicherungsträger schließlich auf kasseneigene Zahnambulatorien. "Eine signifikante Verbesserung wurde dadurch nicht erreicht", so der Rechnungshof. Er kritisiert, dass es weder Gesundheitsziele für den Zahnbereich nicht, noch einen Überblick über die Summe der erbrachten Leistungen.

Rechnungshof fordert Ausbildung für Kieferorthopäden

In seinen Empfehlungen weist der Rechnungshof darauf hin, künftig  Zahngesundheits- und Versorgungsziele zu definieren, "die Ergebnisse systematisch zu messen, sowie den Leistungskatalog zu aktualisieren und stärker auf Prophylaxe auszurichten."

Auch der zeitnahe Abschluss eines modernen Gesamtvertrages sieht er von erheblicher Bedeutung. Auf die Ausbildung von Fachärzten im Bereich Kieferorthopädie drängt er ebenso. Gemeinsam mit Spanien sei Österreich das einzige europäische Land, das in dem Bereich keine Spezialisten ausbilde.

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