Alois Steinbichler: „Mehr Bescheidenheit wäre angesagt“

„Es war eher ein Unfall durch zu schnelles Fahren, Zu-sehr-ans-schöne-Wetter-Glauben und am Ende zu spätes Bremsen“, sagt der scheidende Kommunalkredit-Chef Alois Steinbichler über die Finanzkrise.
„Es war eher ein Unfall durch zu schnelles Fahren, Zu-sehr-ans-schöne-Wetter-Glauben und am Ende zu spätes Bremsen“, sagt der scheidende Kommunalkredit-Chef Alois Steinbichler über die Finanzkrise.(c) Clemens Fabry
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Nach 40 Jahren im Bankgeschäft zieht sich Kommunalkredit-Chef Alois Steinbichler diesen Sommer aus dem operativen Betrieb zurück. Ein Gespräch über die Veränderung des Banker-Images, den Bawag-Skandal und die Finanzkrise.

Sie waren jetzt genau 40 Jahre im Bankgeschäft tätig. Wie hat sich die Rolle des Bankers in dieser Zeit gewandelt?

Alois Steinbichler:
Sie hat sich massiv gewandelt. Früher gab es eine sehr große Kundenorientierung mit einem höheren Maß an Risikobereitschaft. Das änderte sich alles sehr stark in Richtung eines regulierten Geschäfts, bei dem viele unternehmerische Aspekte nicht mehr erlaubt sind. Und das ist zum Teil bedauerlich.

Auch das Bild des Bankers hat sich in dieser Zeit gewandelt. War er früher eine Respektsperson, wurden Banker in der Krise mitunter zum Buhmann. Wie haben Sie das erlebt?

Viele Menschen, die in der Branche tätig sind, beziehen die Krise nicht auf sich, weil sie ja auch in dieser Zeit hart und ordentlich gearbeitet haben. Als Branche in Summe wäre manchmal aber mehr Bescheidenheit angesagt. Denn aufgrund der Vorkommnisse ist es verständlich, dass manche eine Skepsis gegenüber Banken entwickelt haben. Aber es wäre unfair, das negative Image gleichmäßig über alle Institute zu verteilen.

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