Deutschland: Fachkräfte werden immer teurer

Fachkräfte sind in Deutschland heißbegehrt.
Fachkräfte sind in Deutschland heißbegehrt.REUTERS
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Hochqualifizierte dürfen sich auf starkes Lohnplus freuen, so eine Studie.

Wien. Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Unternehmern und Firmenchefs macht er Sorgen – für die begehrten Arbeitskräfte dürfte er aber zum Segen werden: Auf Hochqualifizierte in Deutschland kommt nämlich eine regelrechte Geldschwemme zu. Bis zum Jahr 2030 könnte das jährliche Pro-Kopf-Einkommen für Fachkräfte um 13.800 Euro im Jahr steigen. Das geht aus einer Studie der Beratungsfirma Korn Ferry hervor, aus der die „Welt“ zitierte.

In keinem anderen europäischen Land wird die Knappheit an Fachkräften bis 2030 so stark werden wie in Deutschland. Das stärke die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer gegenüber ihren Chefs. Freilich aber nur, sofern sie die gefragten Qualifikationen mitbringen. „Der Arbeitsmarkt der Zukunft wird sich durch eine Gleichzeitigkeit von Knappheit und Überfluss auszeichnen“, so Annette Goldhausen, Expertin für Vergütungsfragen bei Korn Ferry.

Gute Zeiten für Akademiker

Besonders begehrt in Europas größter Volkswirtschaft sind naturwissenschaftlich-technische Abschlüsse. Aber Akademiker mit Berufserfahrung, die sich stetig weiter gebildet haben, haben allgemein beste Aussichten auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Ganz besonders, wenn sie auf dem neuesten Stand der digitalen Wirtschaft sind. Die Autoren gehen davon aus, dass elf Millionen Arbeitnehmer in Deutschland diesem Profil entsprechen. In Summe gibt es 33 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte.

Der Rest der Arbeitnehmer darf nur davon ausgehen, dass ihr Einkommen mit der allgemeinen Teuerung mitwächst. Auf Hochqualifizierte dürften dafür regelrecht „goldene Zeiten“ zukommen. Das kann für Arbeitgeber mitunter recht unangenehm, weil teuer werden: „Für spezifische Gruppen werden die Lohnkosten regelrecht explodieren“. Die Studie hat auch andere große Länder untersucht: Global betrachtet wird das Lohnplus für Fachkräfte nur in Hongkong, Singapur, Australien und Japan stärker ausfallen als in Deutschland. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.07.2018)

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