EADS überlegt nun doch Angebot für US-Tankflugzeuge

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Jetzt erklärte EADS-Chef Louis Gallois, ein weiteres Angebot für das mit 35 Milliarden Dollar dotierte Geschäft (25,6 Mrd. Euro) sei „möglich“.

WASHINGTON (ag./juk). Die jahrelange Suche nach einem Nachfolger für die teilweise aus den 1950er-Jahren stammenden Tankflugzeuge des US-Militärs ist um eine Facette reicher: Der europäische Rüstungskonzern EADS überlegt nun doch wieder, ein Angebot zu legen. Erst vor wenigen Tagen hatte der Mutterkonzern von Airbus seinen Ausstieg aus dem Bieterbewerb angekündigt, weil die Ausschreibung auf den US-amerikanischen Hersteller Boeing zugeschnitten sei. Die EU drohte den USA in der Folge offen mit Konsequenzen, wenn sich Protektionismus bestätigen sollte.

Jetzt erklärte EADS-Chef Louis Gallois, ein weiteres Angebot für das mit 35 Milliarden Dollar dotierte Geschäft (25,6 Mrd. Euro) sei „möglich“. Man werde sich aber zuerst überzeugen, dass den Europäern eine „faire Chance“ gegeben wird.

Airbus ohne Partner

Das Pentagon kommt Airbus insofern entgegen, als es eine Verlängerung der Bieterfrist „in einem vernünftigen Rahmen“ als möglich bezeichnet (die aktuelle Frist endet am 10. Mai). Die Fristverlängerung ist notwendig, weil Airbus mittlerweile sein amerikanischer Partner Northrop Grumman abhandengekommen ist. Eine wichtige Voraussetzung für die Auftragserteilung ist aber, dass mit dem Bau der 179 Tankflugzeuge Arbeitsplätze in den USA geschaffen werden.

Das Match der Flugzeughersteller Boeing und Airbus um den höchstdotierten Auftrag des US-Militärs seit Jahrzehnten zieht sich bereits über viele Jahre. Im ersten Verfahren 2003 hatte Boeing den Zuschlag für die neue Tankflotte erhalten, im zweiten, 2008, gingen EADS und Northrop als Sieger hervor. Die Aufträge sind annulliert und neu ausgeschrieben worden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.03.2010)

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