Krankschreibung via WhatsApp: Ginge das auch in Österreich?

Die Krankschreibung via WhatsApp stößt auf viel Skepsis.
Die Krankschreibung via WhatsApp stößt auf viel Skepsis.imago/Panthermedia
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In Deutschland muss man mit einer Erkältung nicht mehr zum Arzt, um sich krankschreiben zu lassen, ein Dienstleister bietet das Attest via WhatsApp an. Die Regelung ist dort umstritten, Arbeitgeber und Ärztevertreter sind skeptisch. Aber was gilt in Österreich?

Wien. Mit Husten, Schnupfen und Fieber beim Arzt sitzen, nur weil man eine Krankschreibung braucht: Deutsche Arbeitnehmer können sich das seit Kurzem sparen. Im Nachbarland kann man sich neuerdings via WhatsApp krankschreiben lassen. AU-schein.de nennt sich dieser Dienst eines Hamburger Anbieters, er kostet neun Euro – und findet offenbar Anklang. „Danke für über 2000 AU-Scheine und 100 Prozent Akzeptanz bei Arbeitgebern und Krankenkassen“, heißt es auf der Homepage. Aber wieso ist das dort möglich – und nicht auch bei uns?

So viel vorweg: Auch in Deutschland ist die Ferndiagnose durch den „Tele-Arzt“ umstritten. Und sie gilt nur sehr eingeschränkt: vorerst ausschließlich bei Erkältungskrankheiten, für einen Zeitraum von bis zu drei Tagen und höchstens zweimal im Jahr. Möglich wurde das Medienberichten zufolge durch eine Lockerung des Fernbehandlungsverbots im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein. Ein paar dort tätige Ärzte stellen nun für Patienten in ganz Deutschland AU-Scheine (Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen) aus. Man muss dazu via WhatsApp seine Symptome beschreiben und ein paar Fragen beantworten. Die Bescheinigung kommt dann aufs Handy und zusätzlich per Post. Auf Kritik stößt das nicht nur bei Arbeitgebern, die Schummeleien befürchten. Auch Standesvertreter der Ärzte sind skeptisch, sie wollen den Dienst nochmals rechtlich prüfen lassen. Es geht dabei um die generelle Zulässigkeit, aber auch um Haftungsfragen und um den Datenschutz.

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