Millionenpleite mit steirischem Big-Solar-Projekt

Die steirische Solid Gesellschaft für Solarinstallation und Design ist insolvent. Das Projekt "Big Solar" sollte die Fernwärmeversorgung in Graz mit der weltgrößten Solaranlage sicherstellen.

Die steirische Solid Gesellschaft für Solarinstallation und Design mit Sitz in Graz  hat am Montag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Die Überschuldung beträgt rund 6,1 Millionen Euro. 35 Dienstnehmer, 145 Gläubiger und das steirische Vorzeigeprojekt "Big Solar" sind betroffen, teilten die Kreditschützer von AKV, KSV1870 und Creditreform mit.

Nach den Angaben der Firma belaufen sich die Verbindlichkeiten auf 7,8 Millionen Euro, diesen sollen Aktiva von 1,7 Millionen Euro gegenüberstehen. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme des Sanierungsplans, angeboten. Das Unternehmen soll jedenfalls fortgeführt werden. Schuld an der Insolvenz soll das Projekt "Big Solar" sein: Dieses wurde 2015 entwickelt und sollte die Fernwärmeversorgung in Graz mit der weltgrößten Solaranlage sicherstellen. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 200 Millionen Euro.

Solid entwickelte das Erstkonzept, das von der Energie Steiermark zusammen mit einem dänischen Unternehmen realisiert werden sollte. Mit der dänischen Gesellschaft wurde auch im Jahr 2016 ein entsprechender Vertrag abgeschlossen. Laut den Steirern sollen die Dänen allerdings langsamer als geplant vorangekommen sein, weshalb Solid Optionsrechte auf Rücknahme der Projektrechte gezogen hat, wobei die notwendigen Kosten über einen führenden deutschen Investmentfonds aufgebracht werden sollten. Die dänische Gesellschaft bestreitet diese Rechte, sodass voraussichtlich der Rechtsweg in Dänemark beschritten werden müsste.

Solid wurde im Jahr 1992 gegründet und beschäftigt sich mit Solaranlagen für Heizung und Kühlung im gewerblichen, industriellen und Infrastrukturbereich. Die Gesellschaft war im Bereich des Anlagenbaus tätig und realisierte in diesem Bereich auch Projekte in China, Singapur, Abu Dhabi, in europäischen Ländern, in den USA, der Karibik und in Lateinamerika. Im Zuge dieser Internationalisierung wurden auch Tochterfirmen in Singapur und in den USA gegründet.

(APA)

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