Voest stellt die Weichen für Bahnstrecke in China

Voest stellt Weichen fuer
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Die Voestalpine wird für ein chinesisches Prestigeprojekt - die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Peking und Shanghai - 240 Weichen liefern.

Shanghai (hoe). 1318 Kilometer, 380km/h Höchstgeschwindigkeit: Das sind die Eckdaten für die geplante Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Peking und Shanghai, die bis 2011 fertig sein soll. Die Voestalpine wird für das Prestigeprojekt die 240 Weichen liefern, kündigte der Leiter der Voest-Division Bahnsysteme, Josef Mülner, am Sonntag im Rahmen des Besuchs des zum Konzern gehörenden Böhler-Welding-Werks in Suzhou nahe Shanghai an.

Der 80-Mio.-Euro-Auftrag ist bereits der vierte der österreichischen Schienen-Spezialisten in China. Nach einer für die Olympischen Spiele 2008 gebauten 117 Kilometer langen Strecke von Peking nach Tianjin sowie zwei Projekten rund um Guangzhou im Süden Chinas ist das Peking-Shanghai-Projekt das bisher längste. „China ist drauf und dran, das größte Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetz zu bauen“, sagt Mülner. Die Voest sei in diesem Segment in Asien „die Nummer eins“, verweist er auf realisierte Projekte in Taiwan und Südkorea.

Nachdem die Weichen zunächst aus dem deutschen Böhler-Werk geliefert wurden, wird seit 2009 über ein Joint Venture mit der chinesischen China Railway Shanghaiguan Bridge Group in China produziert. Neben den Top-Speed-Strecken will man sich zukünftig auch auf die Produktion von Spezialweichen für den städtischen U-Bahn-Bau konzentrieren.

Umsatzminus, aber Krise scheint vorbei

China gilt als Hoffnungsmarkt des Konzerns. Neben der Weichentechnologie ist man auch in der Schweiß- und Heizungstechnik sowie mit Gießereiprodukten und Werkzeugstahl mit eigenen Standorten vertreten. Knapp über 200 Mio. Euro Umsatz werden in China erwirtschaftet, was zuletzt 2,5 Prozent des Konzernumsatzes von 11,6 Mrd. Euro ausmachte. Für das abgelaufene Geschäftsjahr (die endgültigen Zahlen liegen Anfang Juni vor) kündigt Mülner einen krisenbedingten Einbruch auf rund neun Mrd. Euro an.

Die Krise scheint aber überwunden. So haben die Voest-Werke in der Steiermark ihren Betrieb wieder intensiviert. In Bruck/Mur wurde von zwei wieder auf die ursprünglichen drei Schichten erhöht, im Stahlrohrwerk in Kindberg, wo von vier auf zwei Schichten reduziert wurde, arbeitet man jetzt wieder im Drei-Schicht-Betrieb. Zuletzt wurden auch rund 100 neue Mitarbeiter aufgenommen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.05.2010)

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