Hypo könnte neue Milliarden-Staatshaftung brauchen

Hypo koennte neue MilliardenStaatshaftung
Hypo koennte neue MilliardenStaatshaftung(c) REUTERS (HERWIG PRAMMER)
  • Drucken

Das Magazin "trend" berichtet von einem weiteren "Notfallplan" für die notverstaatlichte Kärntner Hypo Group Alpe Adria. Im Worst Case benötige man einen "Haftungsschirm", so Aufsichtsratsvorsitzender Ditz.

Von einem neuerlichen "Notfallplan" für die Ende 2009 notverstaatlichte Kärntner Hypo Group Alpe Adria berichtet das Magazin "trend" in seiner neuesten Ausgabe: Die Bank könnte weitere Hilfe vom Steuerzahler benötigen.

Konkret handle es sich um einen Haftungsschirm für Assets, die die Kärntner Bank wegen der darnieder liegenden Immobilienmärkte am Balkan derzeit nur unter Buchwert verkaufen könnte oder in der Bilanz nochmals wertberichtigen müsste.

Dem Magazin zufolge wird deshalb daran gedacht, Tourismusimmobilien und andere notleidende Projekte in einer neu zu gründenden Asset-Gesellschaft ("NewCo") zu bündeln. Es gehe um ein Volumen von ein bis 1,5 Mrd. Euro. Diese Summe soll, so der Bericht, die neue Firma der Hypo als Kaufpreis bezahlen, wobei der Staat die Haftung dafür übernehmen müsste.

Finanzminister muss Differenz zahlen

Liege der tatsächliche Verkaufserlös später unter diesem Preis, müsste der Finanzminister die Differenz zahlen - Insider würden von potenziell "mehreren hundert Millionen Euro" Verlust sprechen. Laut "trend" ist der Plan am 13. Oktober Mitarbeitern des Finanzministers präsentiert worden.

Hypo-Aufsichtsratsvorsitzender Johannes Ditz bestätigte der Zeitung, "dass wir im Worst Case einen bestimmten Haftungsschirm brauchen könnten, damit wir nicht immer die Marktschwankungen in der Bilanz abbilden müssen." Hypo-Vorstandsvorsitzender Gottwald Kranebitter verwies darauf, dass die Angelegenheit noch nicht entscheidungsreif sei: "Wir haben uns eine vollständige Analyse bis Anfang 2011 vorgenommen. Aus derzeitiger Sicht ist die Kapitalausstattung ausreichend."

Dagegen schreibt der "trend" unter Berufung auf nicht genannte Kenner der Materie, es sei schon jetzt absehbar, dass die Hypo Kärnten ohne diese Konstruktion samt neuen Haftungen keine Bilanz 2010 zusammenbringen werde.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.