Studie: Die Skifahrer sterben doch nicht aus

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38 Millionen Europäer könnten für den Wintersport gewonnen werden. Die Zukunft des Wintersports in den Alpen sei angesichts dieser Zahlen nicht in Gefahr, sagt Klaus Grabler, Geschäftsführer von Manova.

Wien. Die Angst, dass der Schnee auf den heimischen Bergen eines Tages unberührt, Skihütten leer und Tourismusdörfer arm sein könnten, ist anscheinend doch unbegründet. Millionen Menschen in Europa hätten Lust, neu oder wieder mit dem Skifahren anzufangen. Das geht aus einer Untersuchung des Marktforschungsinstitutes Manova hervor.

38 Millionen Europäer in den neun untersuchten Ländern können sich demnach vorstellen, mit dem Sport neu zu beginnen. Knapp jeder vierte Europäer ist regelmäßig auf Pisten unterwegs. Die Zukunft des Wintersports in den Alpen sei angesichts dieser Zahlen nicht in Gefahr, sagt Klaus Grabler, Geschäftsführer von Manova. 61 Prozent der Europäer haben aber überhaupt kein Interesse daran, mit Brettern an den Füßen Berge hinunterzufahren.

Nicht so in Österreich. Das Alpenland ist eine Skihochburg: 55 Prozent bezeichnen sich der Umfrage nach als Skifahrer. In keinem anderen Land ist der Anteil so groß – in Deutschland sind nur 26 Prozent Wintersportler. Mit 16 Millionen Skifahrern ist Deutschland dennoch der größte Markt.

Weniger Schüler auf den Pisten

Die Studie widerspricht der Annahme, dass der Nachwuchs auf den Pisten ausgeht. Diese These wird unter anderem davon genährt, dass immer weniger Kinder Skifahren lernen. So nehmen pro Jahr etwa 150.000 österreichische Schüler an Wintersportwochen teil, vor 15 Jahren (damals wurde die Pflicht zum Skikurs abgeschafft) waren es 100.000 Schüler mehr. Zum einen sinkt die Zahl der Schüler. Aber Skifahren oder Snowboarden verliert auch gegenüber anderen Sport- oder Sprachwochen, außerdem scheuen Eltern hohe Kosten oder haben oft selbst keinen Bezug zum Sport im Schnee. Kein gutes Omen für den Skisport: Schließlich sei, so eine Studie des Instituts für Sportökonomie, jeder fünfte österreichische Wintersportler durch den Schulskikurs auf die Piste gekommen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.11.2010)

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