Kneissl-Mehrheitseigentümer Scheich Mohamed Al Jaber hat 1,2 Mio. Euro frisches Geld angekündigt. Den gewährten Zahlungsaufschub bis 31. Dezember ließ er verstreichen.
Innsbruck/Wien/Eid/Red). . Geld ist beim Skiproduzenten Kneissl weiter nicht in Sicht. Stattdessen dürfte der einstige Kneissl-Eigentümer Fritz Unterberger, dem Kneissl 930.000 Euro schuldet, seine Ankündigung wahr gemacht und einen zweiten Konkursantrag gegen die Skifirma eingebracht haben. Am Landesgericht Innsbruck war davon allerdings bis Mittwochnachmittag nichts bekannt, wie die „Presse“ in Erfahrung bringen konnte. Gläubigerschützer gehen davon aus, dass heute, Freitag, ein neues Kapitel im Kneissl-Krimi aufgeschlagen werden könnte.
Wie berichtet, hat Kneissl-Mehrheitseigentümer Scheich Mohamed Al Jaber 1,2 Mio. Euro frisches Geld angekündigt. Den von Unterberger gewährten Zahlungsaufschub bis 31. Dezember ließ er verstreichen. Kneissl-Geschäftsführer Andreas Gebauer zeigte sich im ORF-Radio überzeugt, „dass der Scheich zahlt“. Das Geld werde nächste Woche fließen. So lange will Unterberger offenbar nicht warten.
Gebauer spielt auf Zeit und droht indes einem anderen Gläubiger mit Klage. Gebauer kündigte eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck wegen des Verdachtes der Bereicherung durch das Wiener Modeunternehmen Susan Strasser GmbH an. Kneissl schuldet Strasser 158.000 Euro, deshalb wurde im Dezember eine Exekution gegen die Kneissl Star Lounge durchgeführt. Dies sei, so Gebauer, wider besseres Wissen erfolgt, Strasser habe keinen rechtsgültigen Exekutionstitel gehabt. Strassers Steuerberater Thomas Lang vertraut auf die Justiz: „Das ist der letzte Versuch, Gebauer kann seine Schulden nicht bezahlen.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.01.2011)