Wegen der ausgebliebenen Kapitalerhöhung um 1,2 Mio. Euro wurde heute Konkurs über Kneissl eröffnet. Der Masseverwalter muss eine Klage prüfen. Al Jaber will Ex-Eigentümer Unterberger nicht vollständig ausbezahlen.
Ganz so einfach dürfte Kneissl-Mehrheitseigentümer Mohamed Bin Issa Al Jaber doch nicht davonkommen: Ihm droht nun eine Klage von der Skifirma, wenn er die - im November 2010 beschlossene und gezeichnete - Kapitalerhöhung von 1,2 Millionen Euro nicht durchführt. Kneissl ist wegen der ausgebliebenen Geldspritze seit heute in Konkurs. Nun hat der Masseverwalter zu prüfen, ob die Firma klagt, sagte Walter Hintringer vom Kreditschutzverband KSV von 1870. Voraussetzung für einen Anspruch sei, dass Al Jaber tatsächlich eine rechtsverbindliche Zusage für die Kapitalerhöhung abgeben hat.
Der Scheich sei durch die Zeichnung der Kapitalerhöhung zivilrechtlich zur Zahlung der 1,2 Millionen Euro verpflichtet, sagte Kneissl-Geschäftsführer Andreas Gebauer. "Ich gehe davon aus, dass sich der Masseverwalter mit ihm kurzschließen wird", sagte auch Gebauer.
Al Jaber: Kein Geld für Gläubiger Unterberger
In einer schriftlichen Stellungnahme erklärte Al Jaber, er werde Kneissl nicht fallen lassen. Er sei bereit, die Gesellschaft in einem Sanierungsverfahren zu unterstützen - mittlerweile wurde ein Konkursverfahren eröffnet.
Die Berater der Jaber-Gruppe hätten vor einer Woche beschlossen, den restlichen Kapitalerhöhungsbetrag vorläufig noch nicht einzubezahlen. Es seien zu viele Fragen über das Verhalten einzelner Kneissl-Gläubiger offen geblieben. Al Jaber habe jedoch bereits im Dezember 2010 den Teilbetrag von 300.000 Euro überwiesen, im Oktober 2010 200.000 Euro, heißt es in der Aussendung.
Nicht in Frage kommt für Al Jaber jedoch, dem Ex-Eigentümer Fritz Unterberger - der den Konkursantrag eingebracht hat - 100 Prozent seines Geldes auszubezahlen. Seine Forderung von Teilen des Kaufpreises (900.000 Euro) haben die vollständige Einzahlung der Kapitalerhöhung unmöglich gemacht, sagte Al Jaber. Unterberger habe die Konkurseröffnung betrieben.
(APA)