OMV betankt Iran Air nicht mehr

Raffinerie Wien Schwechat, Erd�l, Energie, ChemieFoto: Clemens Fabry
Raffinerie Wien Schwechat, Erd�l, Energie, ChemieFoto: Clemens Fabry(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der österreichische Mineralölkonzern gibt dem Drängen der USA nach. Eine weitere Belieferung stünde nicht im Einklang mit den US-Sanktionen.

Der österreichische Mineralölkonzern OMV hat seine Verträge mit der staatlichen iranischen Fluglinie Iran Air nicht verlängert und betankt seit dem Vertragsende am Mittwoch, 23. März, keine Flieger dieser Gesellschaft mehr am Flughafen Wien-Schwechat. Dies berichtet die "Wiener Zeitung" in ihrer Freitag-Ausgabe. Die OMV war europaweit einer der letzten Ölmultis, die noch für Iran-Air-Flüge Kerosin zur Verfügung gestellt hatten. Dies erklärt auch, warum in den vergangenen Monaten vollbesetzte Iran-Air-Flieger aus Frankfurt, Amsterdam, Stockholm oder anderen Europa-Destinationen "auf Zwischenbesuch" in Wien waren, heißt es in dem Bericht.

Seit Mitte 2010, als sich große Ölkonzerne wie BP, Shell, Total oder Q8 (Kuwait Petroleum) in Anlehnung an die US-Wirtschaftssanktionen gegen Teheran weigerten, Maschinen der Iran Air aufzutanken, wurde der Flughafen Wien als Auftankstation etabliert und zu einem Hauptverkehrsknotenpunkt.

"Belieferung nicht im Einklang mit US-Sanktionen"

Nun hat sich die OMV entschlossen, keine weiteren Geschäfte mit der iranischen Airline zu machen. "Die OMV agiert als internationales Unternehmen immer im Rahmen der gültigen Bestimmungen", eine weitere Belieferung stünde nicht im Einklang mit den US-Sanktionen, erklärte OMV-Sprecher Sven Pusswald zur "Wiener Zeitung".

Wegen seines Atomprogramms war gegen den Iran eine ganze Reihe internationaler Sanktionen verhängt worden. Die USA und ihre europäischen Verbündeten befürchten, dass die Islamische Republik unter dem Deckmantel der friedlichen Nutzung der Kernenergie an der Entwicklung von Atomwaffen arbeitet. Der Iran hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Prag und Budapest weiterhin "Tankstationen"

Bereits seit dem Herbst hat der Iran wiederholt beklagt, dass Flugzeugen des Landes auf europäischen Airports das Wiederauftanken verweigert werde. "Leider haben einige westliche Unternehmen unangemessene Maßnahmen ergriffen", hatte der iranische Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast im Oktober erklärt.

Iran Air muss sich nun Alternativen ausdenken und neue "Tankstationen" wie Prag und Budapest ansteuern, wo meist russische Treibstofflieferanten ihren Sitz haben, so die "Wiener Zeitung": Diese betanken die Iran Air nach wie vor - wenn auch teurer.

(APA)

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