Kredit-Risikovorsorgen von 1,2 Milliarden Euro belasten das Ergebnis. Gesunde Teile in Österreich, Italien und SEE sollen reprivatisiert werden.
Die angeschlagene Kärntner Hypo Alpe-Adria-Bank International AG, die am Mittwoch ihre Bilanz vorlegt, hat bereits am Dienstagabend den erwarteten Milliarden-Verlust für das abgelaufene Geschäftsjahr bestätigt. Der Konzernverlust, der 2009 noch 1,58 Milliarden Euro ausgemacht hatte, lag 2010 bei 1,06 Milliarden Euro, teilte das Institut mit. Risikovorsorgen für das Kreditgeschäft hätten das Ergebnis in Höhe von 1,214 (1,672) Milliarden Euro belastet.
Das Nettozinsergebnis verbesserte sich von 869 auf 882 Millionen Euro. Die gesamten Betriebserträge beliefen sich auf 822 (834) Millionen Euro und die Betriebsaufwendungen auf 595 (541) Millionen Euro. Die Kundeneinlagen stiegen auf 8,12 (7,65) Milliarden Euro.
Restrukturierung zielt auf Reprivatisierung
Hypo-Kärnten-Vorstandschef Gottwald Kranebitter sieht die Kärntner Bank "auf dem richtigen Weg", um die Gruppe auf die Reprivatisierung und den Wiederverkauf durch den "Eigentümer auf Zeit", die Republik Österreich, vorzubereiten. Die wichtigste Aufgabe des neuen Vorstandes sei es gewesen, den dramatischen Kundenverlust der Österreich-Bank zu stabilisieren, was erreicht werden konnte. Es habe einen Zuwachs der Kundeneinlagen von einer halben Milliarde Euro gegeben, in Kroatien und Österreich. Die komfortable Liquiditätslage von über 3 Milliarden Euro habe es ermöglicht, den Bundeszuschuss um eine dreiviertel Milliarde zurückzufahren.
Inhalt des Restrukturierungsplans sei die Vorbereitung der Reprivatisierung der gesunden Teile von Österreich, Italien und des Netzwerkes in SEE, von Slowenien bis Montenegro. Weiters werden Teile zum Abbau gestellt, hier gebe es kein Neugeschäft. Die Strukturen und Prozesse im banküblichen Zusammenspiel mussten neu definiert werden, eine zentrale Steuerung sei eingerichtet worden. Es sei ein Schwenk vom stark immobilienlastigen und spekulationslastigen Geschäft zum normalen Bankgeschäft begonnen worden. Es seien wieder viele kleinere Kredite vergeben worden.
Im Zusammenhang mit der Bewältigung der Vergangenheit seien mehr als 1.000 Einzelfälle aufgearbeitet worden, schilderte Kranebitter. Die Bank sei Vorarbeiter der Justiz. Wesentliche Zielrichtungen seien ethische Standards - eine "Zero-Toleranz-Bank" - zu etablieren, sowie die Verfolgung von Ansprüchen gegenüber Schädigern der Bank. "Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen", betonte Kranebitter.
(APA)