Der hohe Wert des Goldes stärkt das Ergebnis um 2,6 Milliarden Euro. 2010 fanden keine Verkäufe des Edelmetalls statt.Die Münze Österreich ist kein Privatisierungskandidat.
Der um fast 38 Prozent gestiegene Goldpreis (in Euro) hat die Bilanz der Oesterreichischen Nationalbank im vergangenen Jahr um rund 2,6 Milliarden Euro gestärkt, geht aus dem am Donnerstag vorgelegten Jahresabschluss der OeNB hervor. Der Wert der "Gold und Goldforderungen" ist binnen eines Jahres von 6,9 auf 9,5 Milliarden Euro angewachsen.
Buchgewinne bei Gold und Devisen werden nicht in der Gewinnrechnung der OeNB widergespiegelt, finden aber als "Ausgleichsposten aus Neubewertung" Eingang in die Passivseite der Bilanz. Sie werden zu den finanziellen Risikovorsorgen im weiteren Sinn gezählt.
OeNB verfügt über 280 Tonnen Gold
Die Nationalbank hat auch im vergangenen Jahr kein Gold verkauft und verfügt damit über rund 9 Millionen Feinunzen Gold. Dies entspricht rund 280 Tonnen. Dabei handelt es sich zum Teil auch um "Goldforderungen", also um verliehenes Gold. Wie hoch der Anteil des physisch vorhandenen Goldes ist, wird nicht bekanntgegeben.
Ein ebenfalls unbekannter Anteil des österreichischen Goldes befindet sich nicht innerhalb der Staatsgrenzen bzw. in Ländern außerhalb der Eurozone. Dies war früher damit begründet worden, dass man Gold an großen Goldhandelsplätzen halten müsse, um bei Bedarf verkaufen zu können.
Münze Österreich ist "Kerngeschäft"
Die Münze Österreich, die 2010 18 Millionen Euro an ihre Mutter Nationalbank ausgeschüttet hat, ist "Kerngeschäft" und steht nicht für eine Privatisierung zur Verfügung. Das gleiche gelte auch für die Banknotendruckerei "und zwar unabhängig davon, woher die Zurufe kommen", sagte OeNB-Präsident Claus Raidl am Donnerstag in Wien. Er
reagierte damit auf einen Vorstoß der Industriellenvereinigung (IV), die damit rechnet, dass aus einer (Teil-)Privatisierung der Münze 800 Mio. Euro erlöst werden könnten.
(APA)