Gewinne erwirtschaften, aber mit Verantwortung

(c) Alpenresort Schwarz (Alpenresort Schwarz)
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Rücksichtnahme auf Mitarbeiter und Kunden schließt Profitorientierung nicht zwingend aus. Österreichische Unternehmen wurden für ihr verantwortungsvolles Handeln und ihre CSR-Projekte mit dem „Trigos" geehrt.


Wien/b. L. Unternehmensethik ist „in": Große Firmen beschäftigen eigene CSR-Abteilungen. „CSR" steht für „Corporate Social Responsibility", zu Deutsch: „soziale Unternehmensverantwortung".
Diese Abteilungen erstellen regelmäßig Berichte, in denen dargelegt wird, wie das Unternehmen seine Verantwortung für Mitarbeiter, Kunden, Region und Umwelt wahrnimmt. Kleine Betriebe sagen nicht unbedingt „CSR" dazu. Doch auch sie versuchen vermehrt, nicht nur verantwortungsvoll zu handeln, sondern das auch zu kommunizieren.

Unternehmenserfolg sichern

In Europa wird das Thema noch zögerlich abgehandelt - im Gegensatz zu den USA, wo die Firmen stolz auf ihre CSR-Projekte sind („Tue Gutes und rede darüber"). Wer hierzulande allzu sehr auf seine gelebte Verantwortung hinweist, gerät schnell in Verdacht, nur werben zu wollen. Zudem seien Mitarbeiter- und Kundenbindung ja nicht uneigennützig: Wer sich verantwortungsvoll verhält, verdiene am Ende gar Geld. Das ist freilich kein Widerspruch: Im Gegensatz zum bloßen Spenden soll CSR den langfristigen Unternehmenserfolg sichern.
Am Dienstagabend wurden fünf österreichische Unternehmen für ihr verantwortungsvolles Handeln und ihre CSR-Projekte mit dem „Trigos" geehrt. Die Auszeichnung wird einmal im Jahr von Interessenvertretungen wie Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung und Nichtregierungsorganisationen wie Caritas, Diakonie, Rotem Kreuz und SOS Kinderdorf in Kooperation mit der „Presse" vergeben.
Der Preis in der Kategorie Gesellschaft ging an das steirische Einpersonenunternehmen Compuritas, das unter anderem funktionstüchtige Gebrauchthardware kostengünstig für gemeinnützige Unternehmen instand setzt. Das Tiroler Alpenresort Schwarz erhielt den Trigos in der Kategorie „Arbeitsplatz": Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten werden dort durch Anreizsysteme und gemeinsame Aktivitäten zu nachhaltigem Wirtschaften motiviert - etwa durch Weiterbildung im Bereich Gesundheit oder den Einsatz von regionalen Produkten.
Den Preis in der Kategorie Markt erhielt der Waldviertler Familienbetrieb Framsohn Frottier: Das Unternehmen setzt auf „regionale Wertschöpfung" und spart dadurch Transportkosten. Kürzlich hat es ein neues Biohandtuch auf den Markt gebracht.
Der Ökologie-Preis ging an den Holz verarbeitenden Industriebetrieb FunderMax, der durch Investitionen 30.000 Tonnen CO2 einsparte. Den Sonderpreis für Mitarbeiterengagement erhielt der Verbund. Er unterstützt Behinderte, die kostenintensive Hilfsmittel benötigen. Verbund-Mitarbeiter vernetzen sich über Facebook mit körperlich oder geistig schwer beeinträchtigten Menschen.

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