Beim "Was wor mei Leistung?"-Projekt sollen auch der Ex-Telekom-Chef und der Ex-Porr-Manager und spätere ÖBB-Chef dabei gewesen sein.
Neue Details zum schon bekannten dubiosen Immobilienverkauf des Objekts Nordbergstraße 15 in Wien-Alsergrund berichtet das Nachrichtenmagazin "Format": Demnach stehen nun Ex-Telekom-Chef Heinz Sundt und Ex-ÖBB-Chef Martin Huber im Visier der Ermittler - neben dem Lobbyisten Walter Meischberger, der bei dem Deal eine 708000 Euro schwere Provision erhalten hat. 2003 wurde das Telekom-Grundstück für 30,5 Millionen Euro an ein Porr-Konsortium bestehend aus Soreg und AKP verkauft. Das Konsortium wurde damals von Huber geleitet wurde. Innerhalb von zwei Monaten wurde das Grundstück vom Konsortium zusammen mit einem dazugehörigen ÖBB-Grundstück mit großem Gewinn an das deutsche Bankhaus Wölbern weiterverkauft.
49 Millionen Euro legten die Deutschen auf den Tisch. Die plötzliche Wertsteigerung von stolzen 14 Millionen Euro mache die Ermittler stutzig, so das Magazin. Und in der Causa gebe es möglicherweise weiteres Konfliktpotential: Denn Edith Hlawati war zu dem Zeitpunkt des Deals stellvertretende Telekom-Aufsichtsratspräsidentin und Partnerin der Kanzlei Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati (CHSH). Und eine rechtliche Due-Diligence-Prüfung der Rechtsanwälte CHSH sei unter anderem Grundlage für das Geschäft gewesen. Die Kanzlei soll damit 500.000 Euro verdient haben.
"Was wor mei Leistung?"
Beim Projekt Nordbergstraße wurde bisher primär über Walter Meischbergers Provision berichtet. Der Freund und Geschäftspartner von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser verrechnete dem Porr-Konsortiums-Mitglied AKP, im Oktober 2004 für "Beratung und Unterstützung" beim Projekt Nordbergstraße 708.000 Euro. Er habe das Projekt mit Ernst Plech, damals Aufsichtsrat der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), abgewickelt, so Meischberger laut Polizeiprotokoll. Bekannt wurde ein abgehörtes Telefongespräch Meischbergers mit Plech, in dem Meischberger Plech zu dem Nordbergstraßen-Deal befragt, "Was wor mei Leistung?" Plech erklärte Meischberger in dem abgehörten Telefonat auch die Lage des Objekts.
(APA)