Hypo Tirol erhält Geldspritze in Höhe von 230 Mio. Euro

INTERVIEW: LH G�NTHER PLATTER
INTERVIEW: LH G�NTHER PLATTER(c) APA/ROBERT PARIGGER (Robert Parigger)
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Nach herben Verlusten in Italien erhält die Bank zum zweiten Mal Hilfen vom Land. Laut Platter ist damit wieder "volle Handlungsfähigkeit" gewährleistet.

Das Land muss der Hypo Tirol Bank zum zweiten Mal unter die Arme greifen. Insgesamt bekommt die Bank 230 Millionen Euro, erklärte Landeshauptmann Günther Platter am Montag vor Journalisten. Damit soll die Kernkapitalquote auf über neun Prozent angehoben werden. Finanziert werden soll die Kapitalspritze durch einen Vorgriff auf die Dividendenzahlungen des landeseigenen Energieversorgers Tiwag bis zum Jahr 2017.

Platter erklärte, dass damit wieder "die volle Handlungsfähigkeit der Bank" gewährleistet sei. Die Bank muss im laufenden Geschäftsjahr nach Kreditausfällen im Italien-Geschäft einen Wertberichtigungsbedarf von 120 Millionen Euro vornehmen.

Nach einem Besuch der Bank-Spitze bei der Finanzmarktaufsicht (FMA) in Wien am vergangenen Mittwoch hatte Aufsichtsrats-Chef Wilfried Stauder (ÖVP) bereits eingeräumt, dass 5,8 Prozent bei der Kernkapitalquote "auf Dauer keine Zielgröße" sein können. In ihrem Halbjahresergebnis 2011 wies die Bank eine Bilanzsumme von 11,2 Mrd. Euro aus.

Finanzierung über Energieversorger Tiwag

Die Tiwag werde im kommenden Jahr 230 Millionen Euro an die Anteilsverwaltung der Hypo überweisen, erläuterte Platter. Diese Summe setze sich aus den Ausschüttungen der Tiwag bis zum Jahr 2017 zusammen. 50 Millionen Euro werden laut Platter für das Jahr 2011 anfallen, jeweils 30 Millionen in den Folgejahren. Beschlossen werden soll die Finanzspritze am Dienstag bei einer Regierungssitzung. Geht es nach Platter, soll die Kapitalaufstockung im kommenden Budgetlandtag am Mittwoch in einer "dringlichen Vorlage" behandelt werden.

Die Hypo Bank habe der Landesregierung in Aussicht gestellt, dass sie durch diese Maßnahme ab dem Jahr 2014 wieder eine "höhere Dividende" an das Land ausschütten könne, betonte Platter. Die Kapitalspritze erfolge somit nicht über neue Schulden, wiewohl die Gewinnausschüttung der Tiwag im Landesbudget fehlen werden, räumte der Landeshauptmann ein.

Die Finanzmarktaufsicht habe der Hypo Tirol geraten, die sogenannten "Basel III"-Kriterien vorweg zu nehmen, sagte LHStv. Hannes Gschwentner (SPÖ). Man habe damit einen entscheidenden Schritt gesetzt, um die Bank langfristig abzusichern.

(APA)

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