Österreich: Inflation sinkt im Jänner auf drei Prozent

Symbolbild Lebensmittel
Symbolbild Lebensmittel(c) Erwin Wodicka - BilderBox.com (Erwin Wodicka - Bilderbox.com)
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Die Hauptpreistreiber im Jänner 2012 waren Treibstoffe, Wohnen und Nahrungsmittel. In der Eurozone betrug die Inflation 2,6 Prozent.

Die Geldentwertung in Österreich hat sich im Jänner etwas entschleunigt. Die Inflationsrate gab im Jahresabstand auf drei Prozent nach - im Dezember hatte sie noch 3,2 Prozent betragen, im November 3,6 Prozent. Hauptpreistreiber seien - erneut - Treibstoffe, Wohnen und Nahrungsmittel gewesen, teilte die Statistik Austria heute, Mittwoch, mit. Die leichte Abnahme der Inflation begründeten die Statistiker mit Basiseffekten bei Mineralölprodukten und Lebensmitteln, deren Preise bereits vor einem Jahr deutlich zugelegt hatten. Gegenüber dem Monat Dezember sanken die Preise hierzulande um 0,3 Prozent.

Die Treibstoffe nicht eingerechnet wären die Preise in Österreich im Durchschnitt nur um 2,5 Prozent gestiegen. Berücksichtigt man nur den sogenannten Mikrowarenkorb, der sich hauptsächlich aus Nahrungsmitteln zusammensetzt und den täglichen Einkauf abbildet, erhöhten sich die Preise im Jänner im Jahresabstand sogar um 5,1 Prozent. Der wöchentliche Einkauf (inklusive Treibstoffe) verteuerte sich im 12-Monats-Abstand um 5,2 Prozent.

Der für die Eurozone berechnete harmonisierte Preisindex Österreichs (HVPI) lag im Jänner um 2,9 Prozent über Vorjahr, im Dezember waren es noch 3,4 Prozent. Die Teuerung für Pensionistenhaushalte (PIPH) wurde mit 3,2 Prozent im Jahresabstand ermittelt - im Dezember hatte sich der Wert auf 3,3 Prozent belaufen.

Inflation in Eurozone 2,6 Prozent

Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone ist im Jänner leicht auf 2,6 Prozent gesunken. Im Dezember 2011 hatte sie noch 2,7 Prozent betragen. In der EU-27 betrug die Teuerung 2,9 Prozent, das ist ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Dezember des Vorjahres.

Die geringsten Inflationsraten verzeichneten im Jänner Schweden (0,7 Prozent), Irland (1,3) und Malta (1,5). Die höchste Teuerung wurde in Ungarn (5,6 Prozent), Estland (4,7), Polen und der Slowakei (je 4,1) registriert.

EU-weit waren Kraftstoffe für Verkehrsmittel, Öl und Gas Hauptverursacher der Inflation, während Telekommunikation, Bekleidungsartikel und Gemüse am stärksten preissenkend wirkten. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht bei Raten von bis zu zwei Prozent die Preisstabilität gewahrt.

Heizen empfindlich teurer

In Österreich gingen im Jänner die Preise für Haushaltsenergie besonders stark nach oben - sie stiegen um durchschnittlich 5,7 Prozent. Vor allem Heizen wurde empfindlich teurer: Die Preise für Heizöl legten im Jahresabstand um 16 Prozent zu, jene für Gas um elf Prozent. Auch Wohnen kostete mehr - die Mieten lagen im Jänner um 4,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich um 3,2 Prozent.

Für Sprit war um neun Prozent mehr zu berappen als noch vor einem Jahr, geht aus den Berechnungen der Statistik Austria hervor. Die Wartung und Reparatur von Pkw kostet nun im Durchschnitt um vier Prozent mehr.

Täglicher Einkauf 5,1 Prozent teurer

Der tägliche Einkauf verteuerte sich im Jänner im Jahresabstand um 5,1 Prozent - im Dezember hatte das Plus noch 2,8 Prozent betragen. Der wöchentliche Einkauf schlug mit 5,2 Prozent mehr zu Buche, nach einer Teuerung von 5,5 Prozent im Dezember.

Die Preise für Nahrungsmittel kletterten zum Jahresauftakt um durchschnittlich 2,7 Prozent, jene für alkoholfreie Getränke um 8,3 Prozent. Einen Ausreißer nach oben bildet Kaffee, der sich um 16 Prozent verteuerte. Ebenfalls empfindlich mehr kosten Fleischwaren (plus 5 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (plus 6 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 4 Prozent). Bedeutend billiger geworden sind dafür Obst (minus 12 Prozent) und auch Gemüse (minus 2 Prozent).

Bekleidung billiger

Auffallend entwickelten sich im Jänner auch die Preise für Schmuck und Uhren, die im Zwölf-Monats-Zeitraum um 13 Prozent zulegten.

Gegenüber dem Vormonat wesentlich billiger waren im Jänner Bekleidung und Schuhe, was überwiegend auf den Winterschlussverkauf zurückzuführen ist. Die Preise für Textilien sanken im Durchschnitt um 14 Prozent, Schuhe um neun Prozent.

(APA)

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