Bank Austria: 70 Prozent weniger Gewinn

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Griechenland und Osteuropa-Abschreibungen belasten das Ergebnis der Bank Austria. Die Bank Austria wird 2011 zum vierten Mal in Folge keine Dividende nach Mailand überweisen.

Wien/Höll. Bei der Bank Austria ist im Vorjahr der Nettogewinn um 70 Prozent auf 209 Mio. Euro zurückgegangen. Damit stellt die Wiener Tochter aber den Mutterkonzern UniCredit in den Schatten. Die Italiener verbuchten einen Verlust von 9,2 Mrd. Euro. Die Bank Austria wird 2011 zum vierten Mal in Folge keine Dividende nach Mailand überweisen, sondern der Gewinn wird zur Kapitalstärkung der Wiener Tochter verwendet.

Schuld am Ergebnisrückgang sind Sonderfaktoren. In Kasachstan und in der Ukraine wurden die Firmenwerte der dortigen Töchter um 737 Mio. Euro abgeschrieben. Hinzu kommen Belastungen durch den Schuldenschnitt in Griechenland. Die Bank Austria ist davon mit 396 Mio. Euro betroffen. Weitere 100 Mio. Euro kosteten die im Vorjahr eingeführten Bankensteuern in Österreich und in Ungarn.

Die Bank Austria ist in 14 Ländern Osteuropas tätig. Verluste gab es nur in Kasachstan und im Baltikum. In beiden Regionen behält sich Bank-Austria-Chef Willibald Cernko „alle Optionen“ offen. So könnten Teilbereiche veräußert werden. Allerdings dürfte es schwierig werden, Käufer zu finden. Daher sollen die betreffenden Töchter zunächst restrukturiert werden.

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2013 wieder Milliardengewinn

Für 2012 gab Cernko keine Prognose ab. Im nächsten Jahr könnte die Bank Austria aber wieder einen Gewinn von einer Mrd. Euro erzielen. Denn Cernko geht nicht davon aus, dass es in Osteuropa weitere Abschreibungen geben wird. Zuletzt hatte die UniCredit-Tochter 2009 den Sprung über die Milliardengrenze geschafft.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.03.2012)

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