Österreich will über Orange-Kauf selbst entscheiden

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Die BWB will die Prüfung der Übernahme durch Hutchinson aus Brüssel nach Wien holen. T-Mobile befürchtet schwere Wettbewerbsverzerrungen.

Wien/Bloomberg/Auer. Österreichs Kartellwächter wollen selbst über den geplanten Kauf des drittgrößten heimischen Mobilfunkbetreibers Orange durch den Mitbewerber Hutchison („3“) entscheiden. Der asiatische Konzern hatte die seit Februar ausverhandelte Übernahme erst am Montag bei der EU-Kommission angemeldet.

Da der Zusammenschluss der Nummer drei und vier auf dem österreichischen Handymarkt aber hierzulande so große Auswirkungen haben könnte, will die heimische Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) den Fall nach Österreich holen, bestätigte BWB-Sprecherin Veronika Haubner. Ein entsprechendes Ansuchen an die EU-Kommission werde vorbereitet.

Hutchison will Orange wie berichtet um 1,4 Mrd. Euro kaufen. Die Orange-Diskonttochter Yesss! und Frequenzen sollen um 380 Mio. Euro an die Telekom Austria weiterverkauft werden. Mitbewerber T-Mobile befürchtet schwere Wettbewerbsverzerrungen: Mit den Yesss!-Kunden würde die Marktmacht der Telekom auf über 50 Prozent steigen, klagt das Unternehmen. Hutchison wäre nach dem Deal der einzige Mobilfunker in Österreich, der ohne neue Frequenzen ein Netz der vierten Mobilfunkgeneration (LTE) aufbauen könnte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.05.2012)

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