Immobilienpreise steigen deutlich stärker als Inflation

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In Österreich sind Baugrundstücke und Eigentumswohnungen um durchschnittlich sechs Prozent teurer geworden.

Die Immobilienpreise sind in Österreich im Vorjahr in den meisten Kategorien deutlich über der Inflationsrate von 3,3 Prozent gestiegen. Baugrundstücke und Eigentumswohnungen legten um sechs Prozent zu. Die Nachfrage blieb hoch, Immobilien gelten weiter als sicherer Hafen. Daran werde sich auch durch die neuen Steuerregeln bei der Weitergabe von Wohnungen nichts ändern, erwartet Thomas Malloth, Obmann des Fachverbandes der Immobilientreuhänder der Wirtschaftskammer Österreich.

Die Hohen Preise in den Ballungsräumen zwingen immer mehr Menschen zum Pendeln. Malloth fordert eine "Verdichtung" des Wohnraumes durch den Ausbau der Dachgeschosse. Dadurch und durch die Sanierung des Altbestandes werde weit mehr Energie gespart, als durch den Neubau von Passivhäusern und wertvoller Grünraum werde geschont.

Rekordpreissteigerung

Neue Eigentumswohnungen kosten nun in Wien um 9,72 Prozent mehr als ein Jahr davor. Mit 3298 Euro sind Rekordpreise zu zahlen. Salzburg, im Vorjahr noch teuerstes Pflaster in Österreich, liegt nun mit 3153 Euro (plus 3,65 Prozent) an zweiter Stelle. Relativ knapp dahinter folgen Vorarlberg mit 2964 Euro (+ 7,07 Prozent). In den anderen Bundesländern lagen die Preise zwischen 1584 und knapp 2000 Euro je Quadratmeter.

Deutlich günstiger sind gebrauchte Eigentumswohnungen zu haben, der Preisanstieg lag mit 10,52 Prozent in Wien aber auf einem Rekordniveau. Nun kostete der Quadratmeter 2131 Euro und damit erstmals über 2000 Euro. In Vorarlberg, Tirol und Salzburg lagen die Preise zwischen 1750 und 1960 Euro, in den anderen Bundesländern zwischen 1040 Euro in der Steiermark und 1150 Euro in Oberösterreich. Nur im Burgenland haben die Preise um weniger als drei Prozent zugelegt.

Bauen teurer

Bei Einfamilienhäusern liegt die Bandbreite für Preise zwischen 1206 Euro in der Steiermark und 2563 Euro in Salzburg. Rund 2300 Euro sind in Wien und Vorarlberg fällig, unter 1500 im Burgenland, Kärnten Niederösterreich und Oberösterreich. Reihenhäuser kosten nun pro Quadratmeter zwischen 1200 Euro (Steiermark) und 2334 Euro in Salzburg.

Auch wer bauen will, muss heuer deutlich tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahr. Der Preisunterschied zwischen den Bundesländern ist aber gewaltig: Gibt es den Quadratmeter Baugrund in der Steiermark noch um 66 Euro, so sind es in Wien 525 Euro. Mit bis zu 120 Euro kommt man auch im Burgenland, in Kärnten, Niederösterreich und Oberösterreich davon, in Salzburg, Tirol und Vorarlberg sind zwischen 310 und 335 Euro zu bezahlen.

Geringere Steigerungen bei Lokalen

Mietwohnungen verteuerten sich weniger als Kaufobjekte, der Preis stieg in den meisten Bundesländern aber immer noch stärker als die Inflationsrate. In Wien, schon 2011 mit den teuersten Mieten, war mit 6,42 Prozent auch noch der höchste Anstieg zu verzeichnen auf 8,78 Euro je Quadratmeter. In Salzburg, Tirol und Vorarlberg kostete die Miete etwa 7,50 bis 7,80 Euro je Quadratmeter, in den anderen Bundesländern rund 5,40 bis 5,90 Euro.

Deutlich geringere Steigerungsraten gab es für Geschäftslokale. Nur in Niederösterreich, der Steiermark und Wien stiegen die Preise überhaupt, in den anderen sechs Bundesländern gab es einen Rückgang. Am Teuersten sind nun Geschäftslokale in Wien (15,78 Euro) vor Salzburg (15,67 Euro). Im Burgenland sind sie im Schnitt um 7,38 Euro je Quadratmeter zu haben.

(APA)

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