Wasser- und Stromsparen gehört für viele Österreicher zum Alltag. Doch den Fuß vom Gas nehmen wollen nur wenige.
60 Prozent der Österreicher trennen eifrig ihren Müll, fast ebenso viele schalten beim Verlassen des Raumes das Licht aus. Zu Einschnitten in ihrer Mobilität im Namen des Umweltschutzes sind aber vergleichsweise Wenige bereit. Das zeigen die am Freitag veröffentlichten Ergebnisse einer IMAS-Umfrage. 63 Prozent der rund tausend repräsentativ für die Bevölkerung ausgewählten Befragten sind der Ansicht, es solle mehr für den Klimaschutz unternommen werden. Rund ein Viertel denkt, dass bereits genug geschieht. Vor allem Städter und Bessergebildete wünschen sich größeres Engagement.
Die elektrische Zahnbürste gegen die "analoge" tauschen, statt Staubsauger zum Besen greifen oder einfach mal keine Küchengeräte anschalten - eine Rückbesinnung auf "gestern" lässt unnötige Kilowatt im Haushalt purzeln. 11 Energiespartipps aus Omas Zeit. (c) www.BilderBox.com (www.BilderBox.com)
Zwei Drittel des gesamten Energiebedarfs im Haushalt werden fürs Heizen eingesetzt. Doch viele heizen im Winter zu stark ein. In Omas Zeiten war meist nur der Wohnraum geheizt - es empfiehlt sich, auch heute jeden Raum unterschiedlich zu heizen. Zur Orientierung: Im Schlafzimmer genügen 16 bis 17 Grad, in der Küche 18 Grad, im Wohn- und Kinderzimmer 20 Grad und im Bad etwa 22 Grad. Wenn man die Raumtemperatur allgemein um ein Grad senkt, werden etwa sechs Prozent Energie eingespart. (c) imago stock&people
Früher war es üblich, dass einmal die Woche alle Familienmitlieder nach der Reihe in der Badewanne (im gleichen Wasser) gebadet haben. So krass muss man es natürlich nicht machen, aber ab und zu kann man sich das Badevergnügen ruhig mit dem Partner seiner Wahl teilen. Sonst gilt: Duschen statt baden. Regenwasser sammeln (auch am Balkon), Zahnputzbecher verwenden oder im gefüllten Waschbecken das Geschirr waschen spart ebenfalls Wasser. (c) imago stock&people (imago stock&people)
Obwohl E-Reader eine relativ lange Akkulaufzeit haben, müssen sie immer wieder aufgeladen werden - und das frisst Energie. Das passiert beim "analogen" Buch natürlich nicht: Ist man allerdings ein Vielleser und liest mehr als zehn Bücher im Jahr, dann zahlt sich ein E-Reader ökologisch gesehen wiederum aus - er sollte allerdings mindestens drei Jahre halten: In diesem Zeitraum spart der E-Reader so viel Papier, Energie und Treibhausgase ein, dass er das Buch überholt. (c) www.BilderBox.com (www.BilderBox.com)
Energiesparender ist natürlich die normale Zahnbürste. Können Sie auf den Luxus einer elektrischen aber nicht mehr verzichten, dann stecken Sie das Netzgerät stets ab. Das spart Strom und schützt den Akku. Generell gilt: Vor erneutem Laden sollte der Akku (fast) leer sein - so hält er am längsten. (c) www.BilderBox.com (www.BilderBox.com)
Jetzt wird's romantisch: Bei einem Abendessen, zum Lesen oder bei anderen abendlichen Aktivitäten zu Hause reichen oft ein paar Kerzen aus. Wem das zu gruselig oder gefährlich ist (etwa mit kleinen Kindern), sollte darauf achten, dass ... (c) REUTERS (� Chaiwat Subprasom / Reuters)
... ungenützte Lichtquellen stets ausgeschaltet werden. Versuchen Sie, nur in dem Raum die Lampen anzudrehen, in dem Sie sich gerade befinden. (c) imago stock&people (imago stock&people)
Eier- und Wasserkocher, Küchenmaschine, Mixer, elektrischer Fleischwolf, Milchaufschäumer - alle "Luxus"-Haushaltsgeräten fressen unheimlich viel Energie. Verzichten Sie darauf so oft es geht und sind Sie kreativ bei den Alternativen. Zu Omas Zeiten wurde das Faschierte auch noch händisch aus dem Fleischwolf gedreht oder die Milch mit einem Besen aufgeschlagen. Gut für die Geldbörse - und die Fitness. (c) imago stock&people (imago stock&people)
Greifen Sie ruhig öfter zum Lexikon, statt nach langwierigem Hochfahren des Computers ein Wort nachzuschlagen. Das spart Strom - Entschleunigung inklusive. (c) imago stock&people (imago stock&people)
"Heute bleibt die Küche kalt" - den Satz der Oma hat noch so mancher im Ohr. Tatsächlich spart man bei der kalten Jause zu Mittag und am Abend oder beim "Restlessen" unzählige Kilowatt. Ein "kalter" Tag in der Woche rechnet sich ebenfalls. (c) imago stock&people (imago stock&people)
Anstatt den Staubsauger "Strom fressen" zu lassen, genügt es bei glatten Fußbodenbelägen oft, den Boden mit Besen und Schaufel zu kehren. (c) imago/Peter Widmann (imago stock&people)
Wie wäre es mal wieder mit einem gemütlichen Spieleabend mit "Mensch ärgere dich nicht"? Und das Ganze bei Kerzenschein? Mit einer kalten Jause? Gut, man kann es auch übertreiben. Doch: Je mehr Energiespartipps "von gestern" Sie miteinander kombinieren, desto besser am Ende für das Klima - und Ihre Stromrechnung.Text: sule (c) imago/Steinach (imago stock&people)
Energiesparen wie in alten Zeiten
Im eigenen Bereich setzen die Österreicher auf kleine Maßnahmen: 52 Prozent verzichten öfter auf die Badewanne und duschen stattdessen. 47 Prozent achten darauf, Elektronik nicht im Standby-Modus laufen zu lassen. Je 35 Prozent versuchen Plastiksackerl zu vermeiden und kaufen wenn möglich energiesparende Geräte oder Lampen. Ein knappes Drittel macht einen Bogen um ausländische Lebensmittel, 22 Prozent greifen vermehrt zu Bio-Produkten.
Neun Prozent verzichten ganz aufs Auto
Weniger Zugeständnisse an Umwelt und Klima wollen die Österreicher bei ihrer Mobilität machen: Nur 30 Prozent versuchen Autofahrten zu reduzieren, 27 Prozent unternehmen weniger Fernflüge. Mehr mit Öffis oder dem Fahrrad zu erledigen kommt nur 26 Prozent in den Sinn. Neun Prozent fahren auf der Autobahn langsamer, ebenso viele verzichten dafür gleich ganz auf den eigenen Pkw.
Ältere sind durchwegs bravere Energiesparer als Jüngere. Betrachtet man die Geschlechter, zeigt sich wenig Überraschendes: Frauen nehmen es mit der Mülltrennung, dem Vermeiden unnötiger Verpackungen oder dem energiesparenden Lüften genauer als Männer. Dafür verzichten sie weniger gern auf eine randvolle Badewanne und können sich nicht so sehr mit einem Absenken der Raumtemperatur anfreunden.