Der spanische Ölkonzern Repsol hält nach Probebohrungen das Vorkommen nicht für förderungswürdig. Inselbewohner und Umweltschützer atmen auf.
Der spanische Ölkonzern Repsol hat seine umstrittenen Probebohrungen vor den Kanarischen Inseln aufgegeben. Die Probebohrungen vor der Inselgruppe im Atlantischen Ozean hätten seit November zwar zur Entdeckung von Öl- und Gasvorkommen geführt, doch seien die Vorkommen von geringer Qualität und geringer Menge, so dass sich eine Förderung nicht lohne, begründete der Konzern am Freitag.
Es würden keine weiteren Bohrungen in der Region vorgenommen. Das Erkundungsschiff "Rowan Renaissance" werde nach Angola zurückkehren. Die Bohrungen waren in der Region äußerst umstritten. Umweltschützer sahen die Ölsuche als Bedrohung für die reiche Tier- und Pflanzenwelt der Kanarischen Inseln. Zudem fürchteten viele Menschen in der Region einen Imageschaden für die Inseln, die vor allem vom Tourismus leben.
Intensive monatelange Proteste
Doch während als offizieller Grund die nicht lukrativen Ölmengen angeführt werden, seien die Initiativen der Zivilgesellschaft und Regionalpolitik "sicherlich kein unerheblicher Grund für den tatsächlichen Rückzug der spanischen Ölfirma", sagt Nicolas Entrup, Sprecher der internationalen Meeresschutzorganisationen NRDC und OceanCare: "Intensive monatelange Proteste von NGOs, Reisebranche Lokalpolitik aber vor allem Hunderttausender Menschen gegen das ignorante Vorgehen der Ölindustrie, die von der spanischen Regierung und auch dem Militär gestützt wurde, haben sich letztendlich durchgesetzt."
Auch auf den Balearen wird seit Monaten gegen die Pläne der Ölindustrie protestiert, in höchst sensiblen Gewässern nach Öl zu suchen. Dort wartet man gespannt auf einen Entscheid aus Madrid warten.
(APA/AFP/susa)