Gazprom und Türkei setzen auf Pipeline "Turkish Stream"

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POLAND GAS YAMAL PIPELINE(c) EPA (DAREK DELMANOWICZ)
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Der türkische Wirtschaftsminister erklärte, dass sich sein Land finanziell an dem South-Stream-Alternativprojekt beteiligen will.

Der türkische Staat will sich an der vom russischen Gazprom-Konzern geplanten Gaspipeline mit dem Arbeitsnamen "Turkish Stream" beteiligen, auch finanziell, wie der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci in einem Interview mit dem "WirtschaftsBlatt" betonte. Gazprom hat vor kurzem die "Turkish Stream" als Alternativprojekt zur South-Stream-Pipeline präsentiert, gegen die es massiven Widerstand seitens der EU gegeben hatte.

Einzige Alternative für Gazprom-Chef Miller

Das Kapitel South Stream erklärte Gazprom Mitte Jänner endgültig für gescheitert.  sei für Gazprom endgültig abgeschlossen, sagte der Präsident des russischen Gaskonzern, Alexej Miller, Mitte Jänner. "Nun ist Turkish Stream auf der Tagesordnung", sagte Gazprom-Chef Alexej Miller. Ihm zufolge ist die geplante Gasleitung durch die Türkei die einzige alternative Route für die 63 Milliarden Kubikmeter Erdgas, die derzeit durch die Ukraine nach Westen transportiert werden.

Die Türkei sei auch mit 30 Prozent am Pipeline-Projekt Tanap (transanatolische Pipeline) beteiligt, gemeinsam mit Aserbaidschan und westlichen Ölkonzernen, sagte Wirtschaftsminister Zeybekci. Und auch der Iran werde die Türkei als Transitland brauchen, um sein Erdgas nach Europa zu liefern.

Türkische Wirtschaft soll um vier Prozent wachsen

Zeybekci geht davon aus, dass die türkische Wirtschaft heuer um vier Prozent wachsen wird, nach drei Prozent im Vorjahr.

Vom derzeit sehr niedrigen Ölpreis werde die Türkei stark profitieren, erklärte der Minister. "Wenn der Erdölpreis bei 60 Dollar liegen sollte, wird das unseren Import um 33 bis 40 Milliarden Dollar senken." Davon würden sieben bis acht Milliarden Dollar direkt auf Öl entfallen, der Rest auf Produkte, die aus Erdöl hergestellt werden. Andererseits würden aber auch die türkischen Exporte in Länder sinken, deren Einnahmen vor allem aus Ölverkäufen stammen.

>>> Interview im "Wirtschaftsblatt"

(APA)

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