Russland hält Ausweitung der Ölförderung für möglich

Produktionsausfälle in Venezuela und im Iran könnten Russland dazu bewegen, die Ölförderung auszuweiten.

Russland kann sich eine Aufweichung der seit eineinhalb Jahren dauernden Produktionseinschränkungen beim Rohöl vorstellen. Energieminister Alexander Nowak sagte am Samstag, dass Moskau eine Ölproduktion auf dem Niveau vor Inkrafttreten der Förderbremse für möglich halte. Man könnte also zum Produktionsvolumen vom Oktober 2016 zurückkehren. Damals förderte das Land im Schnitt 11,247 Millionen Barrel (je 159 Liter) Rohöl pro Tag. Das war die höchste Menge seit 30 Jahren. Mit dem Start der Förderbremse senkte Russland den Ausstoß um 300.000 Barrel pro Tag.

Die Opec und die nicht zu dem Erdöl-Förderkartell gehörenden Länder hatten sich im Dezember 2016 erstmals seit 2001 auf eine gemeinsame Produktionskürzung geeinigt. Nach den Vereinbarungen wurde das Ölangebot insgesamt um etwa 1,8 Millionen Barrel am Tag reduziert.

Hintergrund für die derzeitigen Überlegungen sind Produktionsausfälle in Venezuela und im Iran. In Venezuela setzt eine Wirtschaftskrise der Herstellung des Rohstoffs zu, während dem Iran US-Sanktionen drohen. Eine finale Entscheidung über die Erhöhung der Öl-Fördermenge soll beim nächsten Treffen der Opec-Mitglieder und der Nicht-Mitglieder wie Russland am 22. und 23. Juni in Wien fallen.

Der Preis für Rohöl der Sorte Brent war am Freitag deutlich unter die 80-Dollar-Marke gefallen und notiert derzeit noch knapp über 76 Dollar. Russlands Präsident Wladimir Putin sagte am Wochenende, Moskau sei mit 60 Dollar je Fass vollkommen zufrieden. 

(Reuters)

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