Lagarde macht Athen keine Hoffnung auf Erleichterung

IWFChefin Lagarde macht Druck
IWFChefin Lagarde macht Druck(c) AP (Haraz N. Ghanbari)
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Die IWF-Chefin lehnt Nachverhandlungen zum Sparpaket ab. Sie ist ohnehin überzeugt, dass die Griechen "exzellente Zahlen" bei der Umsetzung vorlegen.

IWF-Chefin Christine Lagarde hat sich gegen Gespräche über eine Lockerung der Sparauflagen für Griechenland ausgesprochen. "Ich habe überhaupt keine Lust, zu verhandeln oder neu zu verhandeln", sagte die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF) am Dienstag dem US-Sender CNBC. Sie sei sicher, dass die griechische Regierung "exzellente Zahlen" bei der Umsetzung des Rettungspakets vorlegen werde. Sie sei gespannt, was Athen in den vergangenen Monaten geleistet habe, um sich den Bedingungen des Sparprogramms anzupassen, ergänzte Lagarde.

Die neue griechische Regierung unter dem Chef der konservativen Nea Dimokratia, Antonis Samaras, hofft  auf eine Lockerung der Sparbedingungen durch die internationalen Geldgeber.

Troika prüft Einhaltung

Die Troika aus Experten der Kommission, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) prüft seit Dienstag wieder die Bücher in Athen. „Wenn wir die Geldgeber überzeugen, dass wir ein anderes Rezept haben und damit die gleichen Ziele erreichen können, dann werden wir das Sparprogramm anpassen können“, hofft Regierungssprecher Simos Kedikoglou. Als wichtigstes Ziel hat sich Athen die Streckung der Auflagen um zwei Jahre gesetzt. Erst vergangenen Montag hat Griechenland eine Milliarde Euro an Hilfsgeldern erhalten. Es handelt sich dabei um den Rest eines 5,2-Milliarden-Euro-Notkredits von Anfang Mai.

Die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung Griechenlands bleiben aber düster. Der stellvertretende Finanzminister Christos Staikuras verwies am Dienstag auf eine Studie, wonach die griechische Wirtschaftsleistung im Jahr 2012 um 6,7 Prozent schrumpft. Die Notenbank war vor zwei Monaten noch von einem Minus von 4,5 Prozent ausgegangen. Griechenland hat seit 2010 zwei Hilfspakete von der Eurozone und dem IWF erhalten, muss im Gegenzug aber strenge Sparauflagen erfüllen.

(APA/AFP)

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