"Horrorsommer" in Italien – Tourismus bricht ein

A man carries inflatable toys for sale on an empty beach during a hot summer day in Ostia, near Rome
A man carries inflatable toys for sale on an empty beach during a hot summer day in Ostia, near RomeREUTERS
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Weniger einheimische Urlauber und Umsatzrückgänge im zweistelligen Bereich: Italiens Touristiker fordern die Regierung zum Handeln auf.

Die italienische Tourismusbranche klagt heuer über einen "Horrorsommer". In den Monaten Juli und August wurde ein sechsprozentiger Rückgang in der Zahl der italienischen Gäste gemeldet, der von einem Plus von 1,1 Prozent bei ausländischen Touristen nicht kompensiert werden konnte. Seit Jahresbeginn sei der Umsatz im Fremdenverkehr um zehn Prozent rückgängig, teilte der Präsident des Hotelierverbands Federalberghi Bernabó Bocca am Donnerstag mit. Außerdem seien 2,6 Prozent der Jobs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verloren gegangen.

Von der Krise besonders betroffen sei die Adria-Region Friaul Julisch Venetien mit einem 11,8-prozentigen Umsatzrückgang, gefolgt von der Toskana mit einem Minus von 10,6 Prozent, so Bocca. Die Umsätze in Südtirol blieben stabil, während ein Wachstum von 2,4 Prozent in der süditalienischen Region Kampanien mit Neapel gemeldet wurde.

Steuerentlastungen gefordert

Der Hotelierverband drängt die Regierung Monti auf Steuerentlastungen für Touristik-Unternehmen, die in die Modernisierung ihrer Anlagen investieren. "Der Tourismus ist ein Wirtschaftsbereich, der Beschäftigung garantiert und nicht delokalisiert. Wir drängen daher die Regierung zu einem umfangreichen Maßnahmenpaket zur Förderung des Tourismus, der zehn Prozent des italienischen Bruttoinlandsprodukts ausmacht", berichtete Bocca.

Wegen der Krise verkürzte der Großteil der Italiener den Sommerurlaub, oder verzichtete ganz darauf. Lediglich 34 Prozent verbrachte einen zumindest einwöchigen Sommerurlaub. Die Durchschnittsausgabe für einen einwöchigen Urlaub betrug 897 Euro pro Kopf, das sind drei Prozent weniger gegenüber dem Krisenjahr 2011, teilte der Konsumentenschutzverband Federconsumatori mit.

(APA)

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