Sparpaket: Wo die Griechen 13,5 Mrd. Euro einsparen wollen

Employees of the Greek Technical Chamber hold a protest outside the finance ministry in Athens
Employees of the Greek Technical Chamber hold a protest outside the finance ministry in AthensREUTERS
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Durch eine Vielzahl von Maßnahmen soll das Sparziel erreicht werden. Vor allem Pensionen und Löhne werden gekürzt.

Griechenland will mit dem neuen Sparprogramm die Staatshaushalte um 13,5 Milliarden Euro bis Ende 2014 entlasten. Weitere 3,4 Milliarden Euro sollen anschließend bis 2016 eingespart werden. Pensionen und Löhne werden drastisch gekürzt, das Pensionsalter wird angehoben und Staatsbedienstete sollen entlassen werden. Das Paket ist eine der Voraussetzungen für die Zahlung weiterer Hilfen an das pleitebedrohte Land. Die wichtigsten Maßnahmen im Einzelnen:

  • Kürzung aller Pensionen über 1000 Euro              Die Pensionisten müssen mit Kürzungen um fast 4,8 Milliarden Euro rechnen. Alle Pensionen von 1000 Euro aufwärts werden um fünf bis 15 Prozent gesenkt. Das Weihnachtsgeld für Pensionisten wird abgeschafft. Die Gewerkschaften rechneten aus, dass damit die Pensionisten im Durchschnitt 2000 Euro im Jahr verlieren werden.
  • Abfindungen                                                        Die Abfindungen für entlassene Arbeitnehmer werden drastisch gesenkt. Arbeitgeber dürfen Verträge mit jedem einzelnen Arbeitnehmer schließen. Damit werden praktisch Tarifverhandlungen umgangen.
  • Kürzung der Löhne von Staatsbediensteten          Auch den Staatsbediensteten werden die jeweils verbliebenen 400 Euro vom Weihnachtsgeld sowie vom Urlaubsgeld gestrichen. Viele Löhne und Gehälter sollen um sechs bis 20 Prozent verringert werden. Bis Ende 2012 sollen 2000 Staatsbedienstete in die Frühpensionierung gehen oder entlassen werden. Bis zum Eintritt des Pensionsalters erhalten sie dann 60 Prozent ihres letzten Gehalts.                                              Die Gehälter der Angestellten der öffentlich-rechtlichen Betriebe, wie beispielsweise der Elektrizitätsgesellschaft (DEI), sollen denen der Staatsbediensteten angeglichen werden. Dies bedeutet für die Betroffenen nach Berechnungen der Gewerkschaften bis zu 30 Prozent weniger Geld.
  • Schließung von Krankenhäusern                         Im Gesundheitswesen sollen 1,5 Milliarden Euro eingespart werden. Unter anderem sollen die Versicherten sich mit höheren Eigenbeiträgen beim Kauf von Medikamenten beteiligen. Zahlreiche Krankenhäuser sollen schließen. Andere sollen sich zusammenschließen.
  • Kindergeld                                                Familien, die mehr als 18.000 Euro im Jahr verdienen, haben keinen Anspruch auf Kindergeld mehr.
  • Das Pensionsalter wird für alle von 65 Jahre auf 67 Jahre angehoben.

Weitere Details des Sparprogramms sollen mit Gesetzen geregelt werden, die in den kommenden Monaten gebilligt werden sollen.

(APA/dpa)

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