EZB prüft Aufkauf fauler Kredite aus Südeuropa

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Nach der Senkung des Leitzinses um 0,5 Prozent überlegt die EZB weitere Schritte zur besseren Kreditversorgung.

Zur Bekämpfung der Schuldenkrise wird bei der Europäischen Zentralbank (EZB) einem Zeitungsbericht zufolge derzeit der Aufkauf fauler Kredite aus Südeuropa geprüft. Zahlreiche Notenbanker seien dafür, entsprechende Darlehen aufzukaufen, berichtete die Zeitung "Die Welt" am Mittwoch laut Vorausbericht unter Berufung auf Notenbankkreise. Damit würde die Zentralbank jedoch in den Augen von Kritikern ihr Mandat verletzen und erhebliche Verlustrisiken eingehen.

Unternehmen in Euro-Krisenstaaten wie etwa Spanien oder Italien haben enorme Probleme, Kredite zu bekommen. EZB-Präsident Mario Draghi hatte nach der Senkung der Leitzinsen auf ein Rekordtief von 0,5 Prozent in der vergangenen Woche weitere Initiativen zur besseren Kreditversorgung der Unternehmen angekündigt. Er erklärte, dass mit verschiedenen europäischen Institutionen darüber beraten werde, wie der Markt für forderungsgesicherte Wertpapiere (asset-backed securities/ABS) angeschoben werden könne. Dort können Banken ihre mit Sicherheiten wie Immobilien versehenen Unternehmenskredite zu Paketen schnüren und diese am Markt verkaufen.

Anders als bisher bekannt gehe es der EZB nicht nur darum, die Rahmenbedingungen für solche Kreditverbriefungen zu verbessern, berichtete "Die Welt". Im Gouverneursrat werde darüber diskutiert, ob die Zentralbank nicht selbst solche ABS-Papiere aufkaufen könnte. Eine Mehrheit im EZB-Rat für einen solchen Vorstoß sei gut möglich. Es gebe jedoch auch erbitterte Gegner der Maßnahme. Die EZB war zunächst nicht zu einer Stellungnahme erreichbar.

(APA/Reuters)

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