Barroso fordert von Deutschland höhere Löhne

EU Commission President Barroso addresses a news conference in Brussels
EU Commission President Barroso addresses a news conference in BrusselsREUTERS
  • Drucken

Überschussländer müssten Hindernisse zu einer stärkeren Binnennachfrage beseitigen. Frankreich rät der Kommissionschef, die Arbeitskosten zu reduzieren.

EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso hat Deutschland zwar als "Anker der Stabilität" für ganz Europa bezeichnet, gleichzeitig jedoch stärkere Lohnerhöhungen eingefordert. Bei der Präsentation der länderspezifischen Empfehlungen - insgesamt sind es mehr als 100 in verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Feldern an praktisch alle 27 EU-Staaten - sagte Barroso am Mittwoch in Brüssel, dies bedeute nicht, dass Deutschland weniger wettbewerbsfähig werden sollte.

"Die Defizitländer müssen sich darauf konzentrieren, die Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen. Aber die Überschussländer müssen auch Hindernisse zu einer stärkeren Binnennachfrage beseitigen." Dies dürfe nicht missverstanden werden. "Ich schlage nicht vor, Deutschland weniger wettbewerbsfähig zu machen. Ganz im Gegenteil. Wir brauchen eine starke deutsche Wirtschaft im Zentrum Europas", so Barroso.

EU verlangt von Franzosen Verbesserungen

Zu Frankreich merkte der Kommissionspräsident an, die Verlängerung von zwei Jahren für die Sparbemühungen sei die richtige Lösung. Allerdings habe Frankreich feststellen müssen, dass es über zehn oder 20 Jahre ständig an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt habe. "Das zeigt sich am Verlust von Marktanteilen Frankreichs." Wesentlich sei es daher, die Arbeitskosten zu senken, durch eine Senkung auch der Sozialversicherungsbeiträge, das Geschäftsumfeld von Unternehmen zu verbessern und die Klein- und Mittelbetriebe zu stärken. Es gebe noch ein Potenzial an Verbesserungen im Dienstleistungssektor, im Energiebereich und bei den reglementierten Berufen. "Das verlangen wir von Frankreich", betonte Barroso.

(APA)


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.