EU-weit 26,6 Millionen Arbeitslose

People wait inside a government-run employment office in Campillos, near Malaga
People wait inside a government-run employment office in Campillos, near MalagaREUTERS
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Spanien weist mit 26,6 Prozent die höchste, Österreich mit 4,9 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote im April auf.

Brüssel/Apa. In der Eurozone gab es im April sogar Rekordarbeitslosigkeit. Sie lag bei 12,2 Prozent der Erwerbstätigen. EU-weit lag die Quote bei elf Prozent. Somit waren 26,6 Millionen Menschen in den 27 EU-Ländern und 19,4 Millionen in der 17 Länder umfassenden Eurozone ohne Job. Fast jeder dritte Arbeitslose in Europa kommt aus Spanien. Dort waren im April mehr als sechs Millionen Menschen ohne Arbeit. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 26,6 Prozent. Nur in Griechenland ist die Arbeitslosenquote höher, sie liegt bei 27 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit in Spanien hat längst verheerende Dimensionen angenommen. So gibt es in dem Land mittlerweile 1,9 Millionen Haushalte, in denen keiner einen Job hat. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei horrenden 56,4 Prozent. So schlimm diese Zahlen auch sind: Die meisten Jugendlichen kommen bei ihren Eltern unter. Kaum thematisiert wird in der Öffentlichkeit hingegen die Lage der über 50-Jährigen, die in die Arbeitslosigkeit abgerutscht sind – ohne realistische Chance, je wieder einen Job zu finden. Denn die spanische Wirtschaft baut radikal Arbeitsplätze ab. Im Tourismus, einem der wichtigsten Pfeiler, gingen in den vergangenen fünf Jahren 600.000 Arbeitsplätze verloren.

Einen erschreckenden Rekord bei der Jugendarbeitslosigkeit verzeichnete auch Italien. Dort waren im April 40,5 Prozent der 15- bis 24-Jährigen arbeitslos, obwohl sie sich um Arbeit bemühten. Insgesamt waren in Italien 3,3 Millionen Menschen oder zwölf Prozent ohne Arbeit. Was wiederum kein neuer Rekord ist. Es war vielmehr der höchste Stand seit dem Jahr 1977. Italien hatte also bereits Rekordarbeitslosigkeit, lange bevor der Euro eingeführt wurde.

Österreich hat in den Berechnungen von Eurostat die besten Werte. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 4,9 Prozent. Zu den Musterländern zählen auch Deutschland (5,4 Prozent) und Luxemburg (5,6 Prozent).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.06.2013)

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