Der US-Finanzdienstleister MSCI wirft Griechenland als erste entwickelte Nation aus dem Index der Industrienationen.
Wien/Bloomberg/Red. Der Indexbetreiber MSCI hat Griechenland als erste entwickelte Nation auf den Status eines Schwellenlandes herabgestuft. Bereits im Juni des Vorjahres hatte das Unternehmen Griechenland hinsichtlich einer Herabstufung auf den Prüfstand gestellt.
Ein Grund für den Schritt ist unter anderem, dass Griechenland bei den Rahmenbedingungen für den Kapitalverkehr den Anforderungen nicht mehr genüge. Zudem ist der griechische Aktienindex seit dem Jahr 2007 um 83 Prozent eingebrochen.
Die Gewichtung griechischer Unternehmen im Aktienindex MSCI World – er spiegelt die Entwicklung der weltweiten Aktien wider – ist von 0,16 Prozent im Mai 2010 auf 0,01 Prozent geschrumpft.
„Es gab schon einen Abzug von Geldern und eine Flucht in sichere Häfen – die Entscheidung von MSCI dürfte das verschärfen“, sagt Peter Sorrentino von Huntington Asset Advisors. Und weiter: „Griechenlands Herabstufung rückt das Land wieder in den Vordergrund und zeigt, dass die Krise in Europa noch lange nicht vorüber ist.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.06.2013)