Italiens Premier will ein Ende der reinen EU-Sparpolitik

"Wir sind ein erwachsenes Land", sagte Italiens Premierminister Enrico Letta.(c) EPA/LUIGI MISTRULLI
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"Wir müssen für ein Europa der Völker arbeiten", sagte Letta. Er kündigte ein Maßnahmenpaket zur Förderung von Auslandsinvestitionen an.

Der italienische Premier Enrico Letta, der am kommenden Mittwoch zu einem Treffen mit Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) nach Wien reist, ruft die EU zu Abwendung von einer reinen Sparpolitik auf. "Wir müssen uns für ein Europa einsetzen, das den Bürgern näher steht, effizienter und mutiger ist. Schluss mit einem Europa der reinen Sparpolitik! Wir müssen uns für ein Europa der Völker einsetzen", sagte der 46-jährige Sozialdemokrat im Interview mit der katholischen Online-Tageszeitung "ilsussidiario.net".

Italien sei in der Lage, einen Ausweg aus der schweren Krise zu finden, sagte Letta. "Wir müssen Europa und der Welt beweisen, dass man uns nicht mehr zu sagen braucht, dass wir Hausaufgaben tun müssen, weil wir sie selber tun, denn wir sind ein erwachsenes Land", kommentierte der seit fast drei Monaten amtierende Letta.

Der Premier verteidigte die Arbeit seines Kabinetts in den ersten 100 Tagen Amtszeit und kündigte weitere Maßnahmen zur Wirtschaftsankurbelung an. Im September werde die Regierung ein Maßnahmenpaket verabschieden, um ausländische Investitionen anzuziehen.

Berlusconi wieder in Top Ten

Weniger mit seinen Finanzen hat Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi. Mit einem börsennotierten Vermögen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro hat er nach einem Jahr im "Exil“ wieder einen Platz in der Top-Ten-Liste der wohlhabendsten italienischen Unternehmer erobert. Laut einem von der Mailänder Wirtschaftszeitung „Milano e Finanza“ verfassten Ranking schaffte es Berlusconi gegenüber dem Jahr 2012 vom elften nun auf den sechsten Platz, was den positiven Ergebnissen seiner Mediengesellschaft Mediaset zu verdanken ist, deren Aktien in einem Jahr um 120 Prozent gestiegen sind.

Platz eins im Ranking der reichsten Unternehmer im Nachbarland besetzt Leonardo Del Vecchio, Präsident und Gründer des Brillenherstellers Luxottica, der auf ein börsennotiertes Vermögen von 15,2 Milliarden Euro zurückgreifen kann. Auf Platz zwei schaffte es die Designerin Miuccia Prada gefolgt von der Industreillenfamilie Rocca. Platz Vier eroberte die Familie Benetton.

(APA)

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