Spanien muss Arbeitsmarkt reformieren

(c) REUTERS (ELOY ALONSO)
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Die OECD fordert von der spanischen Regierung tiefere Einschnitte bei Abfindungen.

Madrid/Athen. Die Krisenländer Spanien und Griechenland stehen weiter auf dem Radarschirm internationaler Organisationen und Geldgeber. Spanien muss nach Einschätzung der OECD mehr für den Abbau der extremen Arbeitslosigkeit tun. Die Reformen des Vorjahres seien zwar ein guter Schritt, aber reichten nicht aus, teilte die OECD mit. Immer noch würden zu wenige neue feste Arbeitsplätze geschaffen. Um das Problem zu lösen, schlugen die Experten eine weitere Kürzung der Abfindungen sowie bessere Weiterbildungsmöglichkeiten für Arbeitslose vor.

In Spanien ist etwa jeder Vierte arbeitslos, nur in Griechenland ist die Arbeitslosigkeit höher. Gerade junge Menschen haben Probleme, Fuß auf dem Arbeitsmarkt zu fassen.

Die Arbeitsmarktreformen hätten zwar monatlich 25.000 neue feste Jobs gebracht. Allerdings sei der Großteil der neuen Arbeitsverträge immer noch befristet, mit zu großen Nachteilen für die Beschäftigten. 2012 lockerte die Regierung in Madrid den Kündigungsschutz und begrenzte die Macht der Gewerkschaften.

Athen: Wohnung bleibt

Die griechische Regierung will indes ohne Zustimmung der Troika zahlungsunfähige Besitzer kleinerer Immobilien vor Zwangsversteigerungen schützen. „Wir haben mit der Troika verhandelt. Wir konnten uns aber nicht voll und ganz einigen“, sagte der griechische Wirtschaftsminister Konstantinos Chatzidakis am Mittwoch.

Zumindest diejenigen Griechen sollen ihre Wohnung nicht verlieren, die nur eine Immobilie besitzen, deren Wert 200.000 Euro nicht übersteigt. Weiters dürfe das Familieneinkommen 35.000 Euro im Jahr nicht übersteigen. Das Gesetz soll am Samstagabend vom Parlament gebilligt werden. Die Regelung soll zunächst bis Ende 2014 gelten. (Reuters/DPA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.12.2013)

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