Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker fordert Haushaltskonsolidierungen und eine "echte Wachstumspolitik".
"In der Eurozone stehen wir am Rande einer technischen Rezession. " Das sagte der Luxemburger Ministerpräsident und Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit seinem belgischen Kollegen Elio Di Rupo in Brüssel. Der Begriff "technische Rezession" wird verwendet, wenn das Bruttoinlandsprodukt in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen nicht steigt.
"Ich denke, es gibt keine Alternative zu Haushaltskonsolidierungen", sagte Juncker. "Wir müssen unsere öffentlichen Finanzen konsolidieren, aber auch darauf achten, eine echte Wachstumspolitik für Europa zu schaffen." Der Eurogruppenchef kündigte an, sich gemeinsam mit Di Rupio beim kommenden EU-Gipfel für Wachstumsimpulse einzusetzen. Bei dem Treffen am 30. Jänner in Brüssel soll ein Haushaltspakt für mehr Budgetdisziplin der EU-Länder beschlossen werden. Die Haushaltskonsolidierungen seien eine nationale Angelegenheit, sagte Juncker. Das Wachstum müsse hingegen von "europäischer Inspiration" gefördert werden.
Die Weltbank hatte ihre Prognose für weltweites Wachstum am Dienstag nach unten korrigiert. Demnach ist für 2012 nur noch ein Plus von 2,5 Prozent zu erwarten und nicht von 3,6 Prozent wie zuvor erwartet. Die Wirtschaft der Euro-Staaten wird nach Einschätzung der Weltbank sogar um 0,3 Prozent schrumpfen. Die Finanzinstitution warnte die reichen Staaten, dass deren Schuldenkrise Auswirkungen haben könnte, die die Finanzkrise von 2008 noch in den Schatten stellen könnten.
(Ag.)