IWF-Chefin Lagarde fordert für eine Zustimmung zur Griechen-Rettung einen stärkeren Schutzwall der EU.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) lässt seinen Anteil am zweiten Hilfspaket für Griechenland noch offen und stellt dafür Bedingungen. Voraussetzung für einen "bedeutsamen" Beitrag zu den geplanten 130 Milliarden Euro seien neben Reformen in Griechenland auch "zusätzliche Maßnahmen wie zum Beispiel die korrekte Schaffung eines ordentlichen Schutzwalls", sagte IWF-Chefin Christine Lagarde am Dienstag in der Früh in Brüssel.
Damit wiederholte Lagarde ihre Forderung, dass die Europäer den Euro-Krisenfonds aufstocken müssen. Aus Sicht der Amerikaner reicht das Volumen nicht aus, um die Schuldenkrise nachhaltig zu lösen. In dem derzeit laufenden Rettungsfonds EFSF sind von den 440 noch 250 Milliarden Euro Restmittel übrig. Er wird im Sommer vom ständigen Krisenmechanismus ESM abgelöst, der 500 Milliarden Euro umfasst. Die Staats- und Regierungschefs wollen beim EU-Gipfel am 1. und 2. März über eine Aufstockung beraten.
Entscheidung im März
Am ersten Paket für Athen hatte sich der IWF zu etwa einem Drittel beteiligt. Lagarde stellte eine Entscheidung des IWF für März in Aussicht.
Auch Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker sprach sich für eine Aufstockung des Krisenfonds ESM aus. "Ich gehe davon aus, dass die Regierungen vereinbaren werden, die Kapazität auszuweiten", sagte Juncker. Deutschland lehnt dies bisher strikt ab.
Der Branchenverband ISDA sieht den Schuldenschnitt nicht als "Kreditereignis". Nun besteht die Gefahr, dass Anleger künftig ihre Finger von griechischen Anleihen lassen.
Investor Pimco spricht von „gefährlichem Präzedenzfall“. Wenn ein professioneller Investor sich nicht mehr gegen einen Zahlungsausfall versichern kann, verlieren Staatsanleihen an Attraktivität.
Zu den Kandidaten für die Gas-Firma Depa gehört Gazprom, das mit der EU derzeit im Clinch liegt. Im Gasstreit mit der Europäischen Union will die russische Gazprom indes ein UN-Schiedsgericht einschalten.