Monti: Ursprung von Krise in Deutschland und Frankreich

Mario Monti
Mario Monti(c) EPA (Ettore Ferrari)
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Deutschland und Frankreich haben zu Beginn der Währungszone die Regeln verletzt. "Warum sollte sich Griechenland daran halten", fragt Monti.

Der italienische Ministerpräsident Mario Monti sieht den Ursprung der Eurokrise in einer expansiven Verschuldungspolitik Deutschlands und Frankreichs zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts. "Wenn der Vater und die Mutter der Eurozone die Regeln verletzen, kann man natürlich nicht erwarten, dass sich Griechenland daran hält", sagte Monti am Mittwoch in der japanischen Hauptstadt Tokio mit Blick auf die Anfangsphase der Währungsunion. Die Regierungen der Währungsunion hätten Berlin und Paris seinerzeit entgegen allen Empfehlungen überhöhte Haushaltsdefizite durchgehen lassen.

Monti war damals Mitglied der Europäischen Kommission. Diese empfahl angesichts von Neuverschuldungsquoten oberhalb der zulässigen Grenze von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland und Frankreich Strafmaßnahmen gegen beide Länder. Der Europäische Rat lehnte dies jedoch ab. Damit sei anderen Ländern ein schlechtes Beispiel gegeben worden, monierte Monti nun.

Im Kampf gegen die anhaltende Währungskrise hatte die Europäische Union Anfang März einen Pakt zur Budgetdisziplin beschlossen, dem sich außer Großbritannien und Tschechien alle Mitgliedsstaaten anschließen wollen. Zudem wollen die Finanzminister des Euroraums Ende der Woche in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen über weitere Garantiemittel zur Eurorettung beraten.

(APA)

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