Griechen-Rettung: "Deutschland hat 400 Mio. verdient"

Greeces FM Venizelos listens to a question during a news conference in Athens
Greeces FM Venizelos listens to a question during a news conference in Athens(c) REUTERS (Yiorgos Karahalis)
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Die Milliarden-Hilfe für Athen sei ein gutes Geschäft für die Deutschen, sagt der ehemalige griechische Finanzminister Evangelos Venizelos. Er ist überzeugt davon, dass Griechenland in der Eurozone bleibt und die Schulden zurückzahlt.

Der ehemalige griechische Finanzminister Evangelos Venizelos hat die Milliarden-Hilfen für sein Land als gutes Geschäft für Deutschland gewertet. "Der deutsche Steuerzahler profitiert doch von der guten Geldanlage der deutschen Regierung", sagte der Chef der sozialistischen PASOK-Partei dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" laut Vorausbericht vom Freitag.

Deutschland könne sich derzeit fast kostenlos Geld leihen und gebe dies für einige Prozent mehr an Griechenland weiter. "Deutschland hat in den vergangenen zwei Jahren bereits rund 400 Millionen Euro an uns verdient." Dass Griechenland seine Schulden zurückzahle, sei ebenso sicher wie der Verbleib des Landes in der Eurozone, sagte Venizelos. Die Reformen würden aber schmerzhaft, man erlebe gerade die kritischste Phase der Rettung Griechenlands.

Angesichts der Kürzung von Löhnen und Gehältern und Steuererhöhungen sei es schwer, die Zustimmung der Menschen für Reformen zu bekommen, räumte Venizelos ein. Dennoch stünde eine große Mehrheit hinter ihnen.

Griechenland steckt in der schwersten Rezession der Nachkriegszeit. Jeder fünfte Grieche hat derzeit keinen Job. Vermutlich am 6. Mai wird ein neues Parlament gewählt. Die das Rettungspaket stützenden Parteien PASOK und Nea Demokratia können Umfragen zufolge derzeit nicht mit einer eigenen Mehrheit rechnen.

(APA)

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