EFSF-Chef: Euro-Austritt Griechenlands wäre Katastrophe

Für EFSF-Chef Regling wäre ein Griechenaustritt aus der Eurozone eine Katastrophe
Für EFSF-Chef Regling wäre ein Griechenaustritt aus der Eurozone eine Katastrophe(c) dapd (Axel Schmidt)
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Regling tritt für eine Fortsetzung des Reformkurses ein. Bei einem Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone hätten alle ein Problem.

Ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone wäre nach Einschätzung des Chefs des Euro-Schutzschirmes EFSF, Klaus Regling, für alle Beteiligten eine Katastrophe. Ein solcher Schritt "hätte natürlich gewaltige Auswirkungen nicht nur für andere Programmländer, nicht nur für die Banken, sondern für Griechenland selbst"", sagte Regling am Montag in Berlin. "Griechenland würde in eine katastrophale Lage kommen". Auch für die staatlichen Gläubiger des Landes wäre eine solche Entwicklung ein enormes Problem, ebenso wie für die Banken, ergänzte der EFSF-Chef.

"Die Frage, was passieren würde, wenn Griechenland ausscheiden würde oder müsste, ist natürlich sehr spekulativ", betonte Regling. Allerdings werde diese Frage an den Märkten seit den Wahlen am Wochenende diskutiert, "was grundsätzlich natürlich bedauerlich ist". Regling plädierte für die Fortsetzung der eingeleiteten Anpassungen in dem Land. "Wenn die Reformen weitergehen, hat Griechenland wirklich eine Chance", sagte er.

EU unterstützt Griechen bei Reformen

Griechenland kann nach der Wahl mit weiterer Unterstützung der EU-Kommission beim Spar- und Reformkurs rechnen. Die Parteien müssten jetzt eine Regierung mit stabiler Mehrheit bilden, sagte die Sprecherin von EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso am Montag in Brüssel. "Die Kommission ist bereit, Griechenland weiter zu helfen bei den Reformen des zweiten Anpassungsprogramms", ergänzte sie. Diese seien eine Basis für die Rückkehr des Landes zu Wachstum und Beschäftigungsaufbau. Die EU hoffe, dass sich die neue Regierung an das Programm halte.   

Bei der Parlamentswahl in Griechenland haben die Parteien der Großen Koalition, die das Sparprogramm mit der EU als Gegenleistung für Hilfskredite ausgehandelt haben, die Regierungsmehrheit verloren. Alle anderen Parteien lehnen die harten Auflagen der internationalen Geldgeber ab.

(APA/Ag.)

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