500 Millionen Euro: Norwegen hilft dem "Schwesternvolk"

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island reykjavik(c) REUTERS (BOB STRONG)
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Island ist weiter akut vom Staatsbankrott bedroht. Norwegen greift dem Inselstaat mit 500 Millionen Euro unter die Arme und verlängert außerdem einen laufenden Kredit. Oslo übt auch Kritik an der fehlenden Hilfsbereitschaft der Europäer.

Norwegen will dem von der internationalen Finanzkrise akut bedrohten Island mit zusätzlichen Krediten helfen. Wie die Nationalbank in Oslo am Montag mitteilte, sollen der isländischen Zentralbank umgerechnet 500 Millionen Euro über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren zur Verfügung gestellt werden. Außerdem wird die Laufzeit eines bereits vereinbarten Kredites mit demselben Betrag um ein Jahr auf Ende 2009 verlängert.

Warten auf grünes Licht vom IWF

Island ist nach dem faktischen Zusammenbruch der drei größten Banken akut auf Finanzhilfe von außen angewiesen. Aus Washington wird in dieser Woche die Bewilligung eines Kredites des Internationalen Währungsfonds (IWF) über 2,1 Mrd. Dollar (1,55 Mrd. Euro) erwartet. Norwegens Außenminister Jonas Gahr Store sagte bei einem Besuch in Reykjavik, die Krise auf Island sei "von Menschen gemacht". Dennoch müssten gerade die nordischen Nachbarn und Partnerländer jetzt schnelle Hilfe leisten.

Kritik an den Europäern

Gahr hatte die anderen nordeuropäischen Länder wegen mangelnder Bereitschaft dazu in der letzten Woche kritisiert. Von isländischer Seite wird der unmittelbare Kreditbedarf zur Stabilisierung des heimischen Finanzsektors auf vier Milliarden Dollar beziffert.

(Ag./Red.)

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