IWF: BIP schrumpft in Österreich um drei Prozent

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Konjunktur(c) AP (Martin Meissner)
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Laut den Angaben des Währungsfonds schrumpft 2009 die Wirtschaft weltweit um 1,3 Prozent, die deutsche Wirtschaft um 5,6 Prozent, jene von Japan sogar um 6,2 Prozent. Ein leichter Aufschwung wird für 2010 erwartet.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die globale Konjunktur in der tiefsten Rezession seit der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre. Im laufenden Jahr 2009 dürfte die wirtschaftliche Gesamtleistung der Welt um 1,3 Prozent nachgeben. Das wäre das erste Minus seit Jahrzehnten, wie der Fonds in seinem am Mittwoch veröffentlichen Weltwirtschaftsausblick voraussagt.

Für Österreich sieht der IWF 2009 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3 Prozent und ist damit noch pessimistischer als die letzten offiziellen Prognosen der heimischen Institute. Für das kommende Jahr 2010 geht der IWF dann wieder von einem leichten BIP-Wachstum von 0,2 Prozent aus.

Unter den in der G-7-Gruppe vertretenen großen Industrienationen erwartet der IWF lediglich für Japan einen noch tieferen Einbruch: Für 2009 prognostiziert er ein Minus von 6,2 Prozent, für 2010 dann aber ein Plus von 0,5 Prozent.

USA minus 2,88 Prozent

Die weltgrößte Volkswirtschaft USA wird laut IWF in diesem Jahr ein Minus von 2,8 Prozent verzeichnen und im kommenden Jahr dann weder wachsen noch schrumpfen.

Für die Industrieländer insgesamt errechnet der Fonds einen Rückgang von 3,8 Prozent, für die Euro-Zone ein Minus von 4,2 Prozent im laufenden Jahr.

Für Mittel- und Osteuropa sieht der Währungsfonds einen Rückgang der Wirschaftsleistung um 3,7 Prozent im laufenden Jahr.

Weltwirtschaft 2010 plus 1,9 Prozent

2010 wird es dem Fonds zufolge für die Weltwirtschaft mit einem Plus von 1,9 Prozent schon wieder besser aussehen. Wichtig für die Trendwende sei aber, dass die zuständigen Behörden entschiedene Schritte unternehmen, um das Vertrauen an den Finanzmärkten wiederherzustellen.

Die Industrieländer insgesamt wie auch die USA würden bei einer Null landen.

Deutschland dagegen werde 2010 mit 1,0 Prozent weiterhin in der Minus-Zone verharren, wie auch die Euro-Zone insgesamt mit 0,4 Prozent.

Für Frankreich erwartet der IWF in diesem Jahr minus 3,0 Prozent (2010: plus 0,4 Prozent), für Großbritannien minus 4,1 Prozent (2010: minus 0,4 Prozent), für Italien minus 4,4 Prozent (2010: minus 0,4 Prozent), für Spanien minus 3,0 Prozent (2010: minus 0,7 Prozent) und für Kanada minus 2,5 Prozent (2010: plus 1,2 Prozent).

Für den weltweiten Handelsaustausch prognostiziert der IWF für dieses Jahr mit minus 11 Prozent einen dramatischen Einbruch, 2010 soll dann mit plus 0,6 Prozent nur eine geringfügige Erholung eintreten.

"Die Weltwirtschaft ist in einer tiefen Rezession, die durch eine massive Finanzkrise und einen akuten Vertrauensverlust bewirkt wurde", resümieren die IWF-Experten in dem Gutachten. Mit seiner neuen Schätzung hat der IWF seine Prognose vom Jänner noch einmal drastisch nach unten korrigiert. Für Deutschland etwa hatte der Währungsfonds noch vor einem Vierteljahr nur ein Minus von 2,5 Prozent in diesem und ein Plus von 0,1 Prozent im kommenden Jahr erwartet.

(APA)

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