Basel III: Europas Banken brauchen bis zu 300 Mrd. Euro

Banken in Frankfurt
Banken in Frankfurt(c) AP (Michael Probst)
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Mit Hilfe neuer Eigenkapitalvorschriften - auch Basel III genannt - sollen die Risiken der Banken begrenzt werden. Der Kapitalbedarf der Institute dürfte höher sein als bisher angenommen. Die Banken wollen sich wehren.

Die Belastung durch neue Eigenkapitalregeln - besser bekannt als Basel III - wird höher sein, als bisher angenommen, schreibt das "Handelsblatt" in seiner Freitagausgabe. Interne Berechnungen diverser Bankinstitute haben einen Kapitalbedarf von bis zu 300 Milliarden Euro ergeben, sollte Basel III Realität werden.

"Würde der Baseler Vorschlag ohne Änderungen umgesetzt, dann müssten die Banken mit erheblichen Belastungen rechnen", zitiert die Zeitung Stefan Best von der Ratingagentur Standard & Poor's.

Mit Hilfe der neuen Eigenkapitalvorschriften sollen die Risiken der Banken begrenzt werden, um künftige Krisen zu vermeiden. In Basel III sind die Kontrollbehörden und Notenbanken von 27 Staaten vertreten. Bis Ende 2012 sollen die Regeln umgesetzt werden.

Banken wollen sich wehren

Von den Banken kommt Gegenwehr. Sie dürften ihren Widerstand bei Politik und Kontrollbehörden verstärken. Neben den höheren Kapitalanforderungen stoßen sie sich an geplanten neuen Regeln für Mehrheitsbeteiligungen.

So sollen bei Beteiligungen über 50 Prozent die Risiken der Tochterfirmen voll konsolidiert werden. Gleichzeitig kann das Eigenkapital beim Mutterkonzern nicht mehr angerechnet werden. "Dahinter steht die Überlegung, dass das Kapital der Alteigentümer bei Verlusten der Mutter nicht zur Abdeckung der Fehlbeträge zur Verfügung stehen könnte", sagt Best laut "Handelsblatt". Nur wenn 100 Prozent der Anteile gehalten werden, kann die Beteiligung als Eigenkapital verbucht werden.

(Red.)

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