"Euro-Industrie bleibt Wachstumsbremse Nummer eins"

EuroIndustrie bleibt Wachstumsbremse Nummer
EuroIndustrie bleibt Wachstumsbremse Nummer(c) REUTERS (STRINGER/CHINA)
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Der Abwärtstrend hat sich in Österreich beschleunigt. Das Barometer des Market-Instituts blieb den 13. Monat in Folge unter der Wachstumsmarke.

Die Industrie der Euro-Zone hat ihren Abschwung mit leicht gebremstem Tempo fortgesetzt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg um 1,1 auf 45,1 Punkte, teilte das Markit-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter 3000 Unternehmen mit. Trotz des Anstiegs blieb das Barometer den 13. Monat in Folge unter der Marke von 50 Zählern, ab der Wachstum angezeigt wird. "Die leicht abgeschwächte Talfahrt könnte zwar bedeuten, dass das Schlimmste überstanden ist", sagte Markit-Ökonom Rob Dobson. "Doch bleibt die Industrie - im dritten Quartal jedenfalls - Wachstumsbremse Nummer eins."

Die Stimmung in Österreichs Industrie hat im August seine Talfahrt im Vergleich zur Eurozone beschleunigt fortgesetzt. Der Einkaufsmanagerindex lag mit 46,7 Punkten auf einem 37-Monatstief. Europaweit hat Österreich dennoch hinter Irland und den Niederlanden die drittbeste Stimmung. Einzig Irlands Industrie knackte im August mit 50,9 Punkte diese Schwelle. Schlusslicht waren die Griechen (42,1 Punkte).

In Deutschland, Frankreich und Spanien sank das Stimmungsbarometer zwar, allerdings langsamer als in den Monaten zuvor. In Spanien erreichte der Index mit 44,0 Punkten den höchsten Stand seit März.

Weiter Warten auf Wachstum

Eine rasche Rückkehr in die Wachstumszone ist nicht in Sicht: Die Exportaufträge fielen so stark wie seit November 2011 nicht mehr. Die Unternehmen bauten deshalb den siebenten Monat in Folge Stellen ab. "Mit der Abkühlung der Weltwirtschaft werden die von der Politik- und Schuldenkrise ausgelöste Unsicherheit und Ausgabenzurückhaltung unter den Unternehmen weiter verstärkt", sagte Dobson. "Dies wiederum belastet die Binnenmärkte, den interkontinentalen Handel und den Handel zwischen den Euro-Ländern gleichermaßen und ist einer der Hauptgründe für Jobabbau und Überkapazitäten."

Auch Abschwächung in Schweiz

Ebenso kommt die Schweizer Industrie nicht auf Touren. Der Einkaufsmanagerindex sank im August gegenüber dem Vormonat um 1,9 Zähler auf 46,7 Punkte. Damit blieb der PMI unter der 50-Punkte-Marke, die Wachstum von Schrumpfung trennt.

Die schleichende Abschwächung der Industrieaktivität in der Schweiz dürfte sich in den kommenden Monaten fortsetzen, hieß es in der Mitteilung der Credit Suisse vom Montag. Die Bank erhebt den Index zusammen mit dem Einkäuferverband.

Auch in China sank die Industrieproduktion im August stärker als zunächst angenommen. Das Stimmungsbarometer sank von 49,3 Punkten im Vormonat auf 47,6 Punkte. Experten hatten zunächst 47,8 Punkte erwartet.

(APA/Reuters)

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