Die "große Eier-Krise" trifft Mexiko

Mexiko grosse EierKrise
Mexiko grosse EierKrise(c) Reuters (Edgard Garrido)
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Die Eierpreise haben sich nach Ausbruch einer Vogelgrippe verdoppelt. Die Ausgabe wird rationiert, vor den Geschäften bilden sich Warteschlangen.

Nirgendwo werden so viele Eier gegessen wie in Mexiko. 22,4 Kilo Eier isst durchschnittlich jeder Mexikaner pro Jahr. Das sind mehr als 400 Eier. Doch nun gehen dem Land die Eier aus. In der Hauptstadt Mexiko City ließ der Bürgermeister laut "orf.at" bereits Tausende billige Eier aus den USA und zentralamerikanischen Ländern importieren. Manche Geschäfte rationieren die Ausgabe von Eierkartons pro Person. Dennoch bilden sich Warteschlangen von zwei Stunden, um an das begehrte und immer teurer werdende Gut zu kommen.

Die Kosten für ein Kilo Eier haben sich dem "orf.at"-Bericht zufolge auf 40 mexikanische Pesos (rund 2,4 Euro) verdoppelt, in manchen Gegenden sogar verdreifacht. "Es ist die große mexikanische Eier-Krise und sie wird nicht bald vorbei sein", beschrieb es die "Washington Post" vor zwei Wochen. Tatsächlich zählen Eier in Mexiko zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Das liegt auch daran, dass Fleisch für viele Mexikaner nicht leistbar ist. Zwar steigt der Wohlstand im Land, doch mehr als die Hälfte der rund 110 Millionen Mexikaner lebt nach wie vor unter der Armutsgrenze.

Auslöser: Notschlachtung nach Vogelgrippe

Hauptgrund für die Eier-Krise ist die Notschlachtung von elf Millionen Hühnern im Juni in Folge einer im Westen Mexikos ausgebrochenen Vogelgrippe. Die Bundesstaaten Jalisco und Michoacan, Zentren der mexikanischen Eierproduktion, waren besonders massiv betroffen. 90 Millionen Hühner mussten laut "Washington Post" geimpft werden.

Mexikos Präsident Felipe Calderon, dem missglücktes Management nach Ausbruch der Vogelgrippe vorgeworfen wird, hat den steigenden Eierpreisen den Kampf angesagt. Er will Spekulanten bestrafen. Zusätzlich hat die mexikanische Regierungsstelle für Konsumenten eine Kampagne begonnen, die Vorschläge für ein eierloses Frühstück macht. Zudem werden, wie bereits erwähnt, Eier aus den USA importiert. Und Calderon hat auch ein 230 Millionen Dollar umfassendes Notbudget aufgestellt, dass die Produktion von Eiern wieder ankurbeln soll.

(phu)

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