Venetien beklagt Abwanderung von Firmen nach Kärnten

ITALY ARTS
ITALY ARTSEPA
  • Drucken

Niedrige Steuern und Bankgeheimnis locken laut dem Präsidenten der Region Venetien immer mehr italienische Unternehmer nach Kärnten.

Rezession, hoher Steuerdruck, überbordende Bürokratie: Immer mehr Unternehmer aus den italienischen Regionen Venetien und Friaul-Julisch Venetien denken ernsthaft über eine Standortverlagerung nach Österreich nach. Der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, hat erneut vor der massiven Abwanderung norditalienischer Unternehmen nach Kärnten. "Wir haben kürzlich das Protokoll für die Euroregion 'Senza Confini' unterzeichnet, doch wir sind angesichts der Abwanderung unserer Unternehmen nach Kärnten machtlos", erklärte Zaia nach Angaben italienischer Medien.

"In Österreich finden unsere Unternehmer ein System mit einem Steuerdruck von rund 25 Prozent, Bankengeheimnis und extreme Entbürokratisierung. Das sind drei Argumente, gegen die unsere Region nichts unternehmen kann. 16 Milliarden an Steuern wandern jährlich vom Venetien in die römischen Kassen ab. Wenn wir Autonomie hätten, würden wir genau wissen, was wir für die Unternehmen tun sollten, da hätte Kärnten keine Chance", sagte Zaia. Der Spitzenpolitiker der föderalistischen Oppositionspartei Lega Nord betonte, in den letzten Jahren seien aus dem Venetien 7000 Unternehmen abgewandert.

Regionenüberschreitende Zusammenarbeit

Zaia hatte im November mit dem Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) und dem Präsidenten von Friaul-Julisch Venetien, Renzo Tondo, den Gründungsakt der Euregio "Senza Confini - Euregio "ohne Grenzen" in Venedig unterzeichnet. Nach der Bestimmung gemeinsamer Aufgaben und Ziele wird die Euregio die Rechtsform eines EVTZ (Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit) annehmen. Diese Rechtsform existiert seit 2006 auf EU-Ebene und hat das Ziel die grenz- und regionenüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.