Opel: Unternehmen will bei Bochum nicht nachverhandeln

A girl holds a placard at a solidarity festival for carmaker Opel in Bochum
A girl holds a placard at a solidarity festival for carmaker Opel in BochumREUTERS
  • Drucken

Der Sanierungsplan wurden von der Belegschaft abgelehnt. Der Betriebsrat setzt auf weitere Verhandlungen, aber die Adam Opel AG bleibt hart.

Wie geht es weiter mit dem Opel-Werk Bochum? Der dortige Betriebsratschef Einenkel setzt nach der Ablehnung des Sanierungsplans durch die Belegschaft weiter auf Verhandlungen. Das Unternehmen lehnt das - bisher - ab. Ein Kahlschlag droht.

Mit ihrem Nein zum Sanierungsplan des angeschlagenen deutschen Autobauers Opel hat sich die Belegschaft in Bochum auf dünnes Eis begeben. Denn die Adam Opel AG hielt heute, Freitag, an ihrem harten Kurs fest: Es wird keine weiteren Verhandlungen über die Zukunft des Werks geben, und die Autofertigung läuft Ende 2014 aus, hieß es in Rüsselsheim.

Betriebsrat fehlen klare Zusagen

Doch damit will sich der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel nicht abfinden. Er hatte den Sanierungsplan vehement bekämpft, weil ihm klare Zusagen des Unternehmens fehlten. Er setzt nun auf weitere Verhandlungen mit dem neuen Opel-Chef Karl-Thomas Neumann. "Es muss weitere Gespräche geben. Dieser Vertrag ist nicht akzeptabel", sagte Einenkel am Freitag der Nachrichtenagentur dpa.

Die deutsche Gewerkschaft IG Metall kündigte an, sich in den kommenden Wochen mit dem Betriebsrat und der Adam Opel AG über weitere Schritte abstimmen zu wollen. Laut NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) bemüht sich die Gewerkschaft, das Unternehmen zu weiteren Gesprächen zu bewegen.

Die Beschäftigten in Bochum hatten am Donnerstag den Sanierungsplan mit klarer Mehrheit abgelehnt. Das Unternehmen bedauerte das Votum und stellte klar: "Die Zafira Tourer Produktion und der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen werden Ende 2014 auslaufen."

Die Getriebefertigung mit mehreren hundert Mitarbeitern im Ruhrgebiet soll nun doch schon Ende 2013 auslaufen. Und die nach den monatelangen Verhandlungen vorgesehene Ansiedlung eines Komponentenwerks in Bochum ist vom Tisch. Der Kündigungsschutz gilt für den Standort nur noch bis Ende 2014.

Leere Drohung?

Betriebsrat und IG Metall waren sich bei der Beurteilung des Sanierungsplans nicht einig. Einenkel reichten die Zusagen für die Ersatzarbeitsplätze nicht. Außerdem drohten schon vor 2016 Entlassungen, hatte er gewarnt. Die Gewerkschaft betonte, mehr sei in den Verhandlungen nicht herauszuholen gewesen.

Einenkel hält das mögliche Ende der Autoproduktion schon 2014 für eine leere Drohung. Eine Verlagerung sei "aufgrund hoher Investitionen und fehlender Fachkompetenz in anderen Werken unsinnig", hatte der Betriebsrat in einem Flugblatt erklärt. In Bochum wird der Zafira gebaut. Der soll nach den Plänen des Unternehmens nun von 2015 an einem anderen Standort vom Band rollen.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

GERMANY BOCHUM OPEL
International

Bochum: Opel-Arbeiter lehnen Sanierungsplan ab

Nun droht das Aus für die Autoproduktion in der westfälischen Stadt bereits Ende 2014. Das Angebot als Ort für ein Ersatzteillager war der Gewerkschaft zu wenig.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.