Deutsche Milliardärsfamilie will Nestle Konkurrenz machen

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Die Investmentholding der Familie Reimann schluckt den Hersteller von Senseo-Kaffee. Es ist nicht ihre erste Übernahmen in diesem Bereich.

Die deutsche Milliardärsfamilie Reimann ist künftig Besitzer von Senseo-Kaffee, dem ersten Kaffeepad-System der Welt. Ihre Investmentholding JAB verleibt sich den 7,5 Milliarden Euro schweren niederländischen Kaffee- und Tee-Spezialisten D.E. Master Blenders 1753 (DEMB) ein. Die Familie Reimann, die unter anderem mit Kosmetik und Mode Geld macht, hat neuerdings eine besondere Schwäche für Heißgetränke. Erst 2012 kaufte sie die US-Unternehmen Caribou Coffee und Peet's Coffee & Tea. Mit seinem neuen Portfolio will Reimann mit dem weltweit führenden Konzern in der Branche, Nestle, gleichziehen.

Imperium der Familie Reimann

Die Familie Reimann hat ihren Reichtum mit dem Ludwigshafener Spezialchemiekonzern Benckiser und dessen Verkauf an die britische Reckitt Benckiser erworben. Sie hält noch einen Minderheitsanteil an dem Hersteller von Calgon-Entkalker, Kukident-Zahnprothesenreiniger und Durex-Kondomen.

Reimann gehören auch die Schuhhersteller Bally und Jimmy Choo sowie der US-Parfüm- und Kosmetikkonzern Coty mit Marken wie Calvin Kleinoder Lancaster. An der elf Milliarden Dollar schweren Übernahme des Kosmetikkonzerns Avon waren die Reimanns allerdings vergangenes Jahr gescheitert.

Bisher war JAB mit 15 Prozent an dem niederländischen Heißgetränke-Spezialisten beteiligt, hatte dann aber Ende März ein erstes Übernahmeangebot von 12,75 Euro je Aktie unterbreitet. Am Freitag teilte Master Blenders mit, mit der von JAB angeführten Investorengruppe einig geworden zu sein. Der Kaufpreis liege bei 12,50 Euro je Aktie. Damit liegt er unter der ursprünglichen Offerte, aber über dem Schlusskurs von Master Blenders am Donnerstag von 12,23 Euro.

Master Blenders bleibt eigenes Unternehmen

Offenbar mangelte es auch an einer Alternative: Kontakt zu anderen Interessenten habe es nicht gegeben, sagte DEMB-Chef Jan Bennink. Das Übernahemeangebot sehe vor, dass Master Blenders auch nach der Übernahme als eigenständiges Unternehmen weiterarbeiten werden, erklärte der Kaffee- und Teehersteller. Die Unternehmenszentrale bleibe in Amsterdam. Die Produktionsstätten in den Niederlanden blieben erhalten. Master Blenders ist eine Größe im internationalen Kaffee- und Teegeschäft. Die Firma verkauft ihre Produkte in mehr als 45 Ländern und hat rund 7500 Beschäftigte.

(APA/Reuters/AFP)

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